
Mia Morgan veröffentlicht ihr zweites Album „silber“ – und verspricht ein Werk, das zu gleichen Teilen die vertraut klingende, logische Konsequenz aus drei Jahren auf Tour, als auch eine radikale und gewagte Emanzipation vom Vorgänger „FLEISCH“ ist. Ein Alternative-Album, von dem man sagen könnte, es suche fortan in Deutschland seinesgleichen – würde Morgan dies überhaupt finden wollen. „silber“ klingt nun freier, mehr nach der Freude an Musik selbst, denn nach den Intentionen hinter dem Teilen dieser. All das, während die Texte auf „silber“ sich mit genau diesen quälenden Gedanken ob der Außenwirkung als Künstlerin beschäftigen. Mit der Furcht, missverstanden, gar vergessen zu werden. Die Silbermedaille gilt immerhin als ein Trostpreis. Nur Platz Zwei. Gut, aber nicht gut genug. Mia erzählt in roheren, ehrlicheren und bissigeren Texten denn je von ihrer Erfahrung als Frau in einer männerdominierten Branche und vom Gefühl, alles zu geben und doch nicht genug zu sein.