Von Flocken
Von Flocken
März 2020: Der Berliner Winter - passé. Die Tage werden länger und auch die Abende langsam wärmer. Zeit für Neues. Bei der Berliner Indie-Kombo Von Flocken ist es eine Ode an die Nacht: “Firmament” heißt die neue Single. Ein carpe noctem im discobeat-getriebenen Gitarrensound-Gewand mit einer deftigen Portion Synthies. Das Schwere leicht klingen lassen - so geht die Parade-Disziplin dieser Band. Wo etwas Neues beginnt, findet ein Altes sein Ende, und darin liegt nicht nur die Kraft des Aufbruchs, sondern auch immer - und diese wird hier besungen - “ein bisschen Wehmut”. Wie viele Von-Flocken-Songs zieht auch “Firmament” seine besondere Dynamik aus dem Gegensätzlichen von Licht und Dunkel, Leben und Tod, Festhalten und Loslassen. Das Eine ist ohne das Andere nie denkbar. Und die Lehre? Der Versuch, das Beste aus dem zu machen, was vom Tage übrig bleibt. “Die Sonne träumt, doch wir sind wach, die Erde taumelt in den Schlaf. Und wir vertreiben uns die Nacht.” Eine Straße in die Ferne. Der Asphalt schwitzt, das Fenster steht offen. Ein warmer Föhn streicht dir durchs Haar. Es ist noch hell, aber der Mond ist schon da. Er erinnert daran, dass auch dieser Tag vergeht. Die Stadt liegt hinter dir, dunkel und schön. Sie schweigt. Was geschehen ist, weißt nur du. Deine Finger trommeln den Takt aufs Lenkrad. Es kratzt, es zieht, es beißt. Du bist wehmütig, aber zuversichtlich. Und du wirst weiterfahren. Von Flocken: Popmusik aus Berlin. Tiefgründig und leichtfüßig, düster und zugleich euphorisch. Bluesige Gitarren-Licks, sphärische Synthie-Flächen, ein kratziger Elektro-Bass, dazu Beats auf festen Sohlen. Gepaart mit poetischen Lyrics und einer charakteristischen Stimme, die zwischen Melancholie und Entschiedenheit changiert. Gemacht, um sich vor einer Festivalbühne die nackten Füße staubig zu tanzen. Kreativer Kopf hinter dem Projekt: Sänger und Gitarrist Christoph Bietz, Wahl-Berliner aus Köln. Er schreibt Lieder mit Roadmovie-Gefühl. Texte vom Unterwegs-Sein, von einer existentiellen Rastlosigkeit und der ewigen Suche. Es sind die großen ambivalenten Seins-Fragen, die über allem stehen und keine Antworten kennen. „Ich glaube, die Songs tragen auf der einen Seite oft eine gewisse Traurigkeit in sich, auf der anderen Seite zugleich aber auch eine große Kraft. Womöglich lässt sich gerade aus der Traurigkeit auch Kraft schöpfen. Diese Widersprüchlichkeit macht ja im Grunde das ganze Leben aus.“ Genau das versucht der Musiker mit seinen Songs einzufangen und Gefühle und Gedankenwelten in Bilder aus Worten zu übersetzen, die berühren und einen Raum für die ganz eigene Sinnsuche in der Welt anbieten. 2016 gründet Christoph Von Flocken, zunächst als Duo. Seitdem: rund 80 Konzerte auf Festivals, in Clubs, Bars und bei Open Stages. Anfang 2019 formiert er das Projekt neu: Aus dem Duo wird live eine 4er-Kombo, und im Sommer 2019 erscheint die Debüt-EP “Zucker & Gold” bei Motor Entertainment. Die Single “Aufs Meer” schafft es bei Radio 1 in die Rotation. Das Video zur EP ein Double-Feature geworden, konzipiert als kleines Roadmovie mit überraschendem Ende: “Bildgewaltig darf der Betrachter das ganze Drama einer Frau verfolgen, die anscheinend unter dem Druck ihrer Emotionen zu zerbrechen scheint und immer kurz davor ist, kurzschlussartig verdammt dumme Dinge anzustellen … ”
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