Miss Platnum
Miss Platnum
Ruth Maria Renner ist Miss Platnum ist Ruth Maria Renner. Das ist keine Redundanz, sondern eine Entwicklung. Beide Charaktere sind untrennbar verwoben und hatten immer ihre Geschichte miteinander, spielten ihr Spiel mit der jeweils anderen, kapselten sich ab und fanden sich wieder. Beide haben unübersehbare Spuren hinterlassen und sich gleichzeitig der eigenen Vergänglichkeit gestellt. Jetzt sind die Masken gefallen: Die Königin von Berlin ist da und sie wird bleiben, genau so wie sie ist. Ich war hier heißt ihr neues Album folgerichtig. Was damit gemeint ist wird bereits in einem der ersten Titel klar. „Ich bin auf der Reise, um zu beweisen, dass es stimmt / dass nach dem Schließen der Kreise etwas Neues beginnt“ heißt es dort. Treffender kann man ihren Lebenslauf wohl kaum beschreiben. Aufgewachsen in Rumänien zieht Ruth Renner im Alter von acht Jahren mit ihrer Familie nach Berlin, verliebt sich schnell in die Stadt und erscheint erstmals zu Beginn des neuen Jahrtausends als Miss Platnum auf der musikalischen Bildfläche. Die Frau mit der Power-Stimme sorgt sofort für Furore. Mit ihrem Talent, dem überbordenden Temperament und ihrem musikalischen Stil, einer Mischung aus Gipsy-Musik, Hip Hop-Beats, Elektro und R'n'B, wird sie in kürzester Zeit zur Balkan-Queen der urbanen Musik. In der Folgezeit spielt sie Touren mit Peter Fox, Marteria, Seeed und den Fantastischen Vier, es entstehen Freundschaften und musikalische Kollabos, sie prägt Erfolge wie „Haus am See“, „Marteria Girl“, „Kids“ und erlangt Platin mit dem Hit "Lila Wolken", veröffentlicht zwischen 2005 und 2009 drei englischsprachige Alben und wird zu einer absoluten Live-Instanz. 2014 erscheint mit „Glück und Benzin“ ihr erstes deutschsprachiges Album und festigt ihren Ruf als außergewöhnliche Urban Pop-Künstlerin. Diesen Weg geht sie nun mit „Ich war hier“ konsequent weiter. Im Mai 2015 erschien mit der Singleauskopplung „MDCHN (Mädchen sind die besseren Jungs)“ und dem dazugehörigen Video ein erstes spontanes Lebenszeichen. Mehr als je zuvor hat sie nun die Zügel in der Hand und lässt sich von der Neugier an unkonventionellen Sounds treiben. Ob Pop, Balkanmusik, Drum'n'Bass oder Trap, gekonnt hält sie die unterschiedlichsten Einflüsse mit ihrer einzigartigen Stimme zusammen und zeigt unter anderem auf Tracks wie „Reise (Ich war hier)“ oder „Lauf zu dir“, dass es möglich ist, hochmoderne Beats und ihre poetischen Liedermacher-Qualitäten ohne Probleme zu vereinen und einen komplett neuen Sound zu kreieren, der es schafft, die deutsche Sprache als das erscheinen zu lassen was sie ist: Aussagekräftig und präzise, leicht und dennoch schwermütig. Ich war hier gelingt es dabei, einen roten Faden zu spinnen und den Hörer dennoch zu überraschen. Das Album ist ein unübersehbares Statement für das Leben und die Musik, für das Hier und Jetzt, für Facettenreichtum. Oder wie es in „Königin“ heißt: „Ich bin Wahrheit und Pflicht, Kopf und Zahl / Frag die Münze, ich gewinn jedes Mal“. In textlichen Reminiszenzen („Ers guter Hund“) schafft Miss Platnum es immer wieder, ihre Verbundenheit zum Rap-Genre anklingen zu lassen und sorgt mit dem ersten und letzten Avantgarde-Rapper Deutschlands „Taktloss“ als Feature-Gast für einen Abschluss der mal wieder zeigt: Denk nicht, du weißt wer Miss Platnum ist. Um dann sogleich wieder beruhigend hinterher zu schieben: „Meine Freunde wissen, dass ich Ruth Renner bin / Mischung aus Cindy Lauper und 'ner Blues-Sängerin.“
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