Mine
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Mit der Single "Unfall" startete Mine zum Jahreswechsel die Kampagne für ihr neues Album. Ihr erinnert euch? Auf der Website singMINEsong.de ließ sie ihren musikalischen Fans und befreundeten Künstler*innen den Vortritt, teilte Noten und Text und lud alle ein, ihre persönliche Version zu machen, bevor sie Ende Januar ihre eigene veröffentlichte. Über 90 Versionen sind so entstanden. Im Gespräch sagt Mine über "Unfall": "2020 war natürlich wie gemacht dafür, ein wenig mehr nachzudenken, weil man viel Zeit mit sich selbst verbringen musste. 'Unfall' fasst sehr gut zusammen, wie ich mich gefühlt habe." Aber keine Bange: "Hinüber" ist nicht die große Pandemie-Platte. Ein neues Album stand bei Mine eh an, obwohl der Vorgänger "Klebstoff" noch gar nicht so lange her ist. Dieses merkwürdige Jahr hatte natürlich trotzdem Einfluss auf ihre Arbeit: "Ich musste feststellen, dass ich mehr Luft hatte, weil eben alle Live-Sachen weggefallen sind. Ich habe also vielleicht mehr Arbeitszeit in dieses Album stecken können, als es normalerweise möglich gewesen wäre. Die Liebe zum Musikmachen und auch die Euphorie waren deshalb noch ein wenig krasser als sonst. Wobei das auch daran liegt, dass ich zwar immer schon viel selbst produziert habe, aber meine Skills von Album zu Album gewachsen sind. Es hat mir einen Kick gegeben zu merken, dass ich inzwischen komplett autark arbeiten kann, wenn ich will. Deswegen bin ich an diesen Liedern gefühlt so nah dran wie nie zuvor." Mines Musik hatte und hat in der deutschen Pop-Landschaft einen Sonderstatus. Man hört ihren Songs an, dass sie gerne mit dem angenehmen Teil des deutschen HipHops arbeitet, Leuten wie den Orsons, Edgar Wasser, Dexter, Crack Ignaz, Großstadtgeflüster, Samy Deluxe und natürlich Fatoni. Gleichzeitig hat sie eine Affinität zu Popsongs, die mit einfachen Worten mehr sagen und eine ganz eigene Sprache sprechen – etwas, das etwa Tristan Brusch und Haller, oder auch Sophie Hunger in ihren deutschsprachigen Stücken immer wieder hinbekommen. All die hier genannten Namen haben übrigens tatsächlich schon mit Mine Songs aufgenommen – was vielleicht die These nahelegt, dass die beste Mine-Referenz die Quersumme all ihrer stets handverlesenen Gäste ist.
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www.minemusik.de