Judith van Hel

Judith van Hel - Betritt sie den Raum, kann sie sich der meisten Blicke sicher sein. „Manchmal genieße ich das. Manchmal würde ich viel lieber in der Masse untergehen.“, sagt sie. Und das ist nicht der einzige Widerspruch an ihr. Beginnt sie zu singen, kann man die Fragezeichen förmlich über den Köpfen aufleuchten sehen. Modern, emotional, tiefgründig – so beschreibt sie selbst die Musik, die sie am meisten liebt. Zum kahl rasierten Schädel und den unzähligen Tattoos scheint das nicht zu passen. Lässt man sich dann aber auf eine kleine Reise mit ihr ein, nimmt sich Zeit für ein Gespräch, verfliegt die Ambivalenz und es formt sich ein ganzes Bild der Sängerin. Aufgewachsen in Wermelskirchen, einer kleinen Stadt im Bergischen Land, tritt Judith schon mit sechzehn Jahren in verschiedenen Bandkonstellationen auf. Als Sängerin der Punkrock-Coverband „Ritalin“ kann sie eine echte Fanbase gewinnen. Sie begleitet sich selbst am Klavier und probiert aus, wie sich die Songs für sie anfühlen. Unter anderem ist sie lange Jahre Teil eines Akustikduos, mit dem sie unzählige Live-Konzerte spielt und eine CD aufnimmt. Ihre Vorliebe gilt dabei melancholischen, düsteren Songs aus verschiedenen Musikrichtungen. „Ich habe einen Hang dazu, den perfekten Soundtrack für einen verregneten Sonntag in der Badewanne mit Suizidabsicht zu kreieren.“ meint sie und lacht dabei, als sei diese Badewanne eher ein ganz privates Schutzgebiet, in dem ihr nichts und niemand etwas anhaben kann. Selbstmord, Schutzgebiet? Schon wieder ein Widerspruch. Ein Widerspruch, den vor allem ihre Fans nachvollziehen können. Die Welt ist schließlich voller Widersprüche, und Judith van Hel steht da und scheint zu sagen: „Na und?“ „Fucking Beautiful“ (Platz 20 der deutschen Charts), nicht „Fucking Perfect“ heißt dann schließlich auch der Song, den sie als Finalistin der dritten Staffel von „The Voice of Germany“ präsentiert. Und genau so lässt sich ihre warme, rauchige Stimme beschreiben, mit der sie Coverversionen wie „Power of Love“ von Frankie Goes to Hollywood oder „Chasing Cars“ von Snow Patrol im erfolgreichen TV-Format zu ihren eigenen Songs macht. Nach ihrem Erfolg in der Show wird sie für Liveauftritte in ganz Deutschland gebucht und ist von 2014 bis 2016 fast ständig unterwegs. Zunächst mit englischen Songs anderer Songwriter, dann nimmt sich Judith van Hel eine Auszeit, die sie nutzt um genau abzuwägen, mit wem und wie sie langfristig als Künstlerin arbeiten möchte und ihren eigenen Stil als Songwriterin zu entwickeln. “Ich musste besonders in der letzten Zeit feststellen, dass ich meine eigenen Songs in meiner Muttersprache für mich schreiben und mit diesen Songs touren will.“, sagt sie. Judith konzentriert sich auf den Prozess der Soundfindung und schreibt mit anderen Songwritern und Produzenten an deutschen Demos, die sie Ende 2016 zum ersten Mal auf die Bühne bringt. Seitdem reiht sich Konzert an Konzert, es wird weiter geschrieben und produziert und am 18. Januar 2019 steht nun auch endlich die Veröffentlichung ihrer neuen Single "Verrückt sein" an. „Ich hab’ mein Herz wieder entzündet“ heißt es in einem ihrer neusten Texte und wir sagen „Feuer frei“ für das, was uns erwartet!

 

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