Eskalation

HUNGER ist unser essenziellstes, diversestes und gleichzeitig beängstigendstes Bedürfnis. Wer ständig mehr will, wird fett, spürt aber auch bald die erstickende Leere um sich herum. Wer niemals mehr will, versinkt in Resignation. Und wer gar nicht zu essen hat, stirbt. Der Alternative-7er(!) Eskalation zeigt sich auf seinem neuen Album HUNGER hörbar gierig, erzählt Geschich-ten aus diesem Spannungsfeld und bettet sie in einen Sound ein, der genau das wiederspiegelt: Gleichzeitig verkopft und eingängig, Indie, Punk, Elektro, immer einen Step drüber, immer eine neue Idee im Ärmel. Nur nicht satt sein und die ausgetretenen Pfade der Vorgänger-Alben verfolgen. HUNGER sorgt für Bewegung. Nach der Release des Vorgängeralbums „360°“ vor zwei Jahren, ausverkauften Konzerten auf der folgenden Tour durch Deutschland, Festivalbühnen wie dem renommierten Open Flair-Festival und ausverkauften Konzertreihen des Radiosenders egoFM steht für Eskalation jetzt das nächste Abenteuer vor der Tür: Die Gründung des bandeigenen Labels „schall & rausch“. Das bedeutet Arbeit, Herzblut, aber vor allem Autono-mie und die Freiheit, Dinge selbst in die Hand nehmen zu können. Eine Tatsache, die sich beispielsweise im aufwändig gestalteten und veredelten Artwork nebst goldener Vinyl widerspiegelt. HUNGER ist intensiv. Der Titeltrack zerrt dich mit einem Arctic Monkeys-styligem Gitarrenriffing ins Album, lässt dich über Synthesizer-Flächen und surreale Chöre stolpern, nur um dich dann mit aller Wucht durch einen catchigen Refrain zu schieben: „Ich will mehr mehr mehr!“ in Reinform. Wohin uns das führt, macht „Scher-ben“ deutlich: melancholische Pianos und sphä-rische Gitarren erzeugen ein Spannungsfeld aus Hoff-nung und Aussichtslosigkeit, die Welt liegt in Trümmern aber wenn es hart auf hart kommt haben wir immer noch uns: „Ich will zu dir, wenn morgen alles brennt“ HUNGER ist ein Experiment. Eskalation auch. Sieben beste Freunde, sieben unterschiedliche Lebenssituationen, sieben starke Meinungen die in einem basisdemokratischen Prozess aufeinanderprallen, eine gemeinsame Entwicklung über die letzten beiden Jahre. Und zwei gemeinsame Ziele: Alben produzieren, die sich herkömmlichen Kategorien entziehen, die packen und erst beim letzten Ton wieder loslassen. Das klingt in manchen Momenten nach NDW, im anderen nach Moshpit im Punk-Underground-Club. Und dort bestreiten Eskalation ihr zweites Ziel: Die fuckin‘ beste Liveshow auf die Beine zu stellen, die körperlich irgendwie möglich ist. Jeden Abend. Immer! HUNGER ist die beste Grundlage dafür. Die Songs zerren und schieben, jazzen und drum’n’bassen, erinnern an legendäre Kraftklub-Nächte wie in „Iss auf!“, bauen wie bei „Klick“ bedrückende Spannung auf und entfalten im Refrain immer ihre volle Wucht. Und zwischendurch ist da dieses Piano, ist da dieser subtile Chor, ist da dieser fancy Vocal-Effekt, und macht das Album zu dem was es ist: Nicht nur zu einem Live-Kracher, sondern vor allem zu einer Entdeckungsreise.

 

 

 

 

Links:

 

www.facebook.com/eskalationmusik

www.eskalation-band.de