Der Ringer
Der Ringer
"Es gibt keine Passagiere auf dem Raumschiff Erde, jeder gehört zur Besatzung“ Marshall McLuhan. Willkommen im Orbit. Willkommen auf der MS Ringer. Willkommen an der Schnittstelle zwischen analog und digital. Zwischen Phänomenologie und Fun, Fun, Fun. Zwischen dem Leben und dem digitalisierten Weiterleben nach dem Tod. This is Soft Kill. Der Ringer aus Hamburg ist die Band, die sie auf keinen Fall verpassen sollten, wenn Ihnen Joy Division genauso am Herzen liegt wie, sagen wir, Frank Ocean. Wenn sie durchaus bereit dazu sind, sich künftig Google-Glasses aufzusetzen, aber dabei auf keinen Fall auf Bier verzichten wollen. Wenn Ihrer Meinung nach die Authentizität im Pop eh nur mit der Kraft der kollektiven Wunschmaschinen möglich ist. Eine sich immer steigernde, nie enden wollende große Projektion. Nur um gemeinsam die verführerische Lüge vom Traum der ewigen Jugend weiter zu leben. Der Ringer sind melancholische Cyber-Postpunks, und wie schon Ihre irdischen Brüder im Geiste von Isolation Berlin hadern auch sie gewaltig mit der Produktwerdung. Wo aber IsoB Ihr „Herz aus Stein“ zum Moritaten-Klang einer alten Orgel besingen, spielen Der Ringer auf „Soft Kill“ als Kinder der Kybernetik in ihrer Cloud und legen mit Vergnügen noch einen weiteren Filter über ihr bereits mit unzähligen Effekten bearbeitetes Selbstportrait. Der Ringer sehen im digitalen Wolkenkuckucksheim vor allem die Möglichkeit der Tarnung. Hinter der Maske aus Filtern, Verzerrungen und Modulationen steckt schließlich ein verletzliches Wesen: Du und ich. Auf dem Soundtrack zum „Soft Kill“ bieten uns Der Ringer eine zukunftsträchtige, hardcore-digitalisierte, entwaffnende wie entstaubte Rockmusik, die sich vor allem weigert, Rock zu sein. Eher Luft sein möchte. Mal mit rasanten Post-Prog-Breaks garniert, mal geradeaus technoid-pulsierend, aber immer zu in einer New-Wavigen Wolke entspannt am Dasein dran. „Ich habe keine Angst vor dem Tod, ich habe es aber auch nicht eilig“, um abschließend den Ober-Kosmonauten Stephan Hawking zu zitieren. Und es ist wahr: Mit Der Ringer haben wir alle Zeit der Welt. Und trotzdem fühlt sich Ihre Musik in unseren Körpern so dringlich an, wie es nur der Sound einer Band in der Blüte ihres Lebens tut: Hier und jetzt. Wo und wann immer das auch sein mag.
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www.der-ringer.com