Casper
Casper
Mit „zoé freestyle“ geht Casper zu Beginn back to the roots und braucht dafür nur zwei Minuten eines bis auf die Essenz runtergekochten Sample-Loops, der von nicht viel mehr als hochgepitchten Vocals, Keys und hier und da ein bisschen Bounce zusammengehalten wird. Ein nostalgischer Vibe, zu dem Casper in den Throwback-Modus schaltet, einen Blick zurückwirft und das Bild einer zerrütteten Kindheit und Jugend zwischen Georgia und Extertal wirft. Kakerlaken im Kleiderschrank des Trailers, Nächte ohne Strom und roter Sand, der unter den Sohlen brennt dort. Gebrochene Nasen, Monster unterm Bett und das hyänenhafte Lachen der Dämonen hier. Aber eben auch ein ganzer Stammbaum an Rap-Acts von Trick Daddy bis Trina und Tapes mit Liedern für die Ewigkeit, die einem Hoffnung geben und einen Traum formen, der langsam, aber sicher Wirklichkeit wird. Erinnerungen an das Intro von Caspers legendärem Debütalbum aus dem Jahr 2008 werden wach. „Hin zur Sonne“, revisited - aber wie Casper fünfzehn Jahre später erneut auf diese Fixpunkte seiner Biografie blickt, demonstriert einmal mehr die beeindruckende künstlerische Entwicklung, die der Rapper seit dieser Zeit durchgemacht hat. Für alle, die daran immer noch zweifeln sollten, folgt mit „echt von unten“ noch eine kurze Machtdemonstration zu einer düster-minimalistischen Produktion. Denn Casper ist keiner von den Deutschrap-Deppen, sondern hat längst GOAT-Status. Einer, der Häuser statt Ketten kauft, im nächsten Sommer eine Stadionshow in seiner Heimatstadt Bielefeld spielt – und trotzdem nicht vergessen hat, wo er herkommt. Mit „echt von unten / zoé freestyle“ veröffentlicht Casper nach der CRO-Collabo „sommer“ veröffentlicht Casper nach „emma“ bereits die dritte Single aus seinem neuen Album „nur liebe, immer.“, das am 24. November 2023 erscheinen wird und mit der wohl musikalischste und vielseitigste Rap-Künstler seiner Generation eine erneute Weiterentwicklung demonstrieren wird. „Ich glaube, die Songs auf dem kommenden Album sind der Versuch einer neuen Herangehensweise und den Song und das Ergebnis nicht vor der Entstehung schon zu ‚erdenken‘, sondern sich einfach mal im Studio von der Energie lenken zu lassen“, erklärt Casper. „Ganz ohne überbordendes Gesamtkonzept, genregrenzen-sprengenden Ansatz oder irgendein sonstiges Ziel loslaufen und schauen, wo man ankommt.“
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