Alex Mayr

Eine Statue, die einmal im Leben das Meer sehen will. Eine unendliche Liebe, die erst im nächsten Leben beginnt. Ein Mord in der Geisterbahn. Ein Bauch, vollgestopft mit Katastrophen. Die verzweifelte Bitte nach einer Ohrfeige. Was klingt wie eine Fantasy-Psycho-Drama-Romantik-Komödie ist das zweite Album von ALEX MAYR. "PARK" ist ein Konzeptalbum, ein Kaleidoskop an Emotionen und Geschichten, die sich, wie schon auf dem Debüt "WANN FANGEN WIR AN?", in einem sehr eigenen Sound und cineastischen Arrangements Bahn brechen. Verzerrte Dreampop-Gitarren, hier eine Wand aus Streichern und Bläsern, dort abgehangene Drums, ein verlorenes Mellotron und jede Menge Percussion. Ein Sound zwischen Idylle und Zerstörung, zwischen Schön- und Wahrhaftigkeit. Willkommen in der Welt von ALEX MAYRs Soundtrackpop. Im September 2020 entsteht die Idee zum zweiten Album im Mannheimer Stadtpark. Die Multiinstrumentalistin und DIY Musikerin ALEX MAYR spielt hier auf der Seebühne eins der seltenen Konzerte während der Pandemie - und es beeindruckt sie nachdrücklich. Vielleicht, weil Konzerte so selten geworden waren und dieser Abend endlich das Publikum zurückbrachte. Weil ein gemeinsames Erleben und eine Interaktion wieder möglich war, noch dazu in einer besonderen Umgebung. Jedenfalls begann Alex’ innerliche Reise zu den Themen ihres zweiten Albums  in dieser seltsamen Zeit genau an diesem Abend an diesem Ort. Der Park ist ein Fluchtort in Zeiten der Pandemie. Um rauszukommen, wo es eigentlich kein Raus gibt. Um zu atmen, sich zu spüren oder, genau das Gegenteil, um zu vergessen. Da liegt es also vor Alex’ Füßen, das Überthema, in das sich das Album hineinentwickeln kann und soll. Und Alex akzeptiert die Herausforderung. Sie beginnt zu spielen und die Klammer zu füllen: Vor "PARK" und dem Schreiben liegt eine klassische Recherchephase, liegen Bücher und Vor-Ort-Begehungen, liegen Geräusch-Sammlungen, die später sogar Teil des Albums werden. Das erste Album "WANN FANGEN WIR AN?" von ALEX MAYR war ein Lautwerden der eigenen Persönlichkeit, eine Emanzipation und ein Freischwimmen von Altlasten und genormten Musikbusiness-Schubladen. In "PARK" hat jetzt jeder Song eine eigene Geschichte. Inhaltlich geht es darum, was Familie bedeutet, in Zeiten, in denen man seine Familie nicht mehr um sich haben kann. Freunde. Tanzen gehen. Neuen Menschen oder überhaupt Neuem begegnen. Reisen. Es geht um die Überforderung mit der Situation. Es geht um das Elend in allen Ecken, um politische Irritation (wie in dem Song "OHRFEIGE": „AFD im Bundestag, ist das wirklich echt? Ich glaub ich habe nur geträumt, warte, mir wird schlecht. Ich kotze all das Elend dieser Erde in den Dreck aber davon geht es immer immer immer noch nicht weg.“), um den Hass im Netz, die Wut und die Unzufriedenheit der Menschen. Und dann geht es plötzlich vor allem ums Loslassen. Darum, im Hier und Jetzt zu sein, zu bleiben und zu leben, wie im Song "EINGANG": „Nie mehr was erwarten. Wenn ich schlafe, schlaf ich. Wenn ich gehe, geh ich. Wenn ich lebe, leb ich.“ Es geht darum, Mut für die eigenen Lebenskonzepte aufzubringen, sich von Erwartungen anderer zu lösen, ironisch auf die Spitze getrieben im Song "ALLE": „Immer den anderen nach, das machen alle alle alle hier so. Das ist sicher der beste Weg, auch wenn keiner weiß, wieso. Alle machen das so, das war doch schon immer schon so.“ Im Gegensatz zum Debüt, das ALEX MAYR erst 2020 mit 34 Jahren veröffentlicht, entsteht das zweite Album in kurzer Zeit und mit einer bisher nicht gekannten Leichtigkeit. Alles passiert so selbstverständlich, dass es Alex zunächst irritiert. Bis sie begreift, dass das so ist, weil das künstlerische Selbstbewusstsein, das sie sich mit dem ersten Album erkämpft hat, nicht verschwunden ist. Sie vertraut fortan allein auf ihre Intuition. Und das funktioniert. Innerhalb von drei Monaten schreibt und arrangiert sie das gesamte Album, allein und zurückgezogen. Die negativen Glaubenssätze und wertenden Stimmen im Kopf sind leise geworden. Im Anschluss verfeinert sie, wie schon beim Debüt, weiter mit Co-Produzent Konstantin Gropper und Schlagzeuger und Kreativpartner Konrad Henkelüdeke. "PARK" ist die logische Fortführung des Debüts. Kämpfte sich ALEX MAYR mit der ersten Platte frei von allen Zweifeln, feiert sie mit "PARK" nun das selbstbestimmte Leben einer emanzipierten Frau, die weiß, was sie tut und was sie will. ALEX MAYR bedient sich dabei kompromisslos aller musikalischen Einflüsse, die ihr Leben prägen. So ist das Album am Ende genauso vielseitig, wie die unterschiedlichen Einflüsse, mit einer ordentlichen Portion Dreck und Spontanität. Man hört der Platte den konstanten und natürlichen Fluss an, als würde man direkt dem Entstehungsprozess beiwohnen: Der rauschende Straßenverkehr vor Alex’ Haustür oder ihr schön verstimmtes Klavier, ein Räuspern hier, scheppe Gitarren da. Die Gesangstakes sind meist die ersten, die Alex aufgenommen hat. Früher hat sie akribisch und lange am Gesang gefeilt. Jetzt sind die Emotionen, die aus dem Moment heraus entstehen, wichtiger.  Jeder Song ist anders erzählt - 70er, Dreampop, Surf, Western, Italo Schlager, genauso Disneyesque, verträumte Klänge und immer mit sprachlicher Raffinesse und Direktheit. Die Texte sind reich an Bildern und oft direkt: „Ich scrolle durch Insta, zwischen glitzernden Grinsen, seh ich, wie Menschen im Meer ertrinken. Oder wie die, die dachten, dass sie’s geschafft haben, auf Inseln aus Plastik verschwinden.“  "PARK" ist voller Songs, die wie ein Sehnsuchtsort funktionieren. Kleine Inseln, auf denen man sowohl kurz verschnaufen, träumen, aber auf denen man genauso all seine Wut lassen kann. Es sind Orte, an denen Sehnsucht und Nostalgie eng beieinander liegen, an denen aber vor allem der Moment zählt. Denn: 
„Es kann uns niemand sagen
was da kommt, was noch kommt
oder nicht
Bitte hör auf dich zu fragen
Wär alles besser

Zeitgleich mit ihrem zweiten Album "PARK" veröffentlicht Alex Mayr zusammen mit Maeckes den Song "Ausgang", welcher auch passenderweise der letzte Track des Album ist. "Hier schließt sich die Klammer. Von "Eingang" zu "Ausgang". Habe ich in "Eingang" mit dem Mantra des im Moment-Lebens gespielt schließe ich nun mit dem für mich prägenden Thema der Platte. Loslassen. Die Dinge nehmen, wie sie kommen.
'Es kann uns niemand sagen,
was da kommt, was noch kommt
oder nicht.
Bitte hör auf dich zu fragen
wär alles besser
wär es anders als es ist.'“
"PARK" ist ein Konzeptalbum, ein Kaleidoskop an Emotionen und Geschichten, die sich, wie schon auf dem Debüt "WANN FANGEN WIR AN?", in einem sehr eigenen Sound und cineastischen Arrangements Bahn brechen. Verzerrte Dreampop-Gitarren, hier eine Wand aus Streichern und Bläsern, dort abgehangene Drums, ein verlorenes Mellotron und jede Menge Percussion. Ein Sound zwischen Idylle und Zerstörung, zwischen Schön- und Wahrhaftigkeit. Willkommen in der Welt von ALEX MAYRs Soundtrackpop. "PARK" ist voller Songs, die wie ein Sehnsuchtsort funktionieren. Kleine Inseln, auf denen man sowohl kurz verschnaufen, träumen, aber auf denen man genauso all seine Wut lassen kann. Es sind Orte, an denen Sehnsucht und Nostalgie eng beieinander liegen, an denen aber vor allem der Moment zählt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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