Adesse

Wie wird man eigentlich, wer man ist? Macht man nur das, worin man gut ist? Oder das, worauf man Lust hat, für das man wirkliche Leidenschaft empfindet? Adesse kann ein Lied von diesem Zwiespalt singen. Singen im wahrsten Wortsinne, weil er ein Sänger ist ein sehr guter dazu, mit derart viel Seele und Hingabe, dass selbst die ganz Großen wie Sido auf ihn aufmerksam geworden sind und ihn unterstützen. Aber es hätte auch ganz anders kommen können. Denn nachdem Adesse 1987 in Berlin-Zehlendorf geboren wird, hat er nicht die Musik, sondern erst mal nur Sport im Kopf. Erst wirft er auf dem Basketballcourt Körbe, dann kickt er auf dem Bolzplatz so gut, dass er bald darauf die Wilma-Rudolph-Sportschule besucht und mit der Berliner Auswahl in ganz Deutschland spielt. In seiner Art zu singen vereint Adesse dabei gleich dreierlei: Das Faible für den HipHop von Jay Z genauso wie den Pop von Michael Jackson und Coldplay. Bald gründet Adesse mit seinem besten Freund ein Duo und absolviert erste Auftritte. Doch: das Singen, der Fußball, die Schule  Adesse muss sich entscheiden. Als er den Vertrag eines Bundesligisten vorgelegt bekommt, schlägt er das Angebot aus. »Natürlich hatte ich immer davon geträumt, Profi zu werden«, sagt Adesse. »Aber irgendwie hat die Liebe gefehlt.«Die Liebe zur Musik wächst hingegen unermüdlich und zahlt sich aus. Als Adesse im Frühjahr 2014 mit der »Elektrisch«-EP sein erstes musikalisches Lebenszeichen seit langer Zeit veröffentlicht, findet sich darauf auch ein Feature mit Sido. In den darauffolgenden Monaten wird der Rapper zum Mentor und Förderer von Adesse. Als Sido wenig später gemeinsam mit Four Music sein eigenes Label Goldzweig gründet, ist Adesse der erste Künstler, den Sido unter Vertrag nimmt. Ganz bewusst kein Rapper. Ein Sänger. Ein Popstar. Als Einstand begleitet Adesse Sido auf allen 30 Konzerten seiner großen »Liebe« Livetour im November und Dezember durch Deutschland. Außerdem waren die beiden bereits gemeinsam im Studio und haben zusammen an Songs für das Debütalbum von Adesse geschrieben. »Sido drängt sich überhaupt nicht auf. Wenn ich eine Frage habe, kann ich mich immer an ihn wenden. Aber er lässt mich auch mich sein«, freut sich Adesse über die entspannte Zusammenarbeit. Produziert wird das Album von Crada, der schon für Drake, Alicia Keys, Kendrick Lamar, Tinie Tempah und Tim Bendzko tätig war. Adesse Debütalbum, das im Frühjahr 2016 erscheint, trägt den Namen »Fechnerstraße« ein eher ungewöhnlicher Titel für eine Pop-Platte. »Das ist die Straße, in der ich aufgewachsen bin und in der meine Mutter heute noch wohnt«, erklärt Adesse. »Der Kiez und die Straße waren in der Kindheit und Jugend meine Welt: der Bolzplatz, der Kiosk, an dem ich meine Fußballsticker und Süßes gekauft habe, die Schule und die Nachbarschaft, in der einige meiner Jungs, mit denen ich noch heute sehr eng befreundet bin, gewohnt haben. Die Straße hat mich zusammen mit ganz West-Berlin zu dem gemacht, der ich heute bin.« Auch die ersten Berührungen mit Musik hatte Adesse in der Fechnerstraße. Alle diese Erfahrungen fließen in die Songs auf »Fechnerstraße« ein. Herausgekommen ist dabei nicht ganz gewöhnliche Pop-Musik. Natürlich sind die Stücke eingängig, aber sie haben Brüche, Ecken und Kanten und gehen einem gerade deshalb so nahe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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