fiio
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Mit verzerrten Gitarren und eingängigen Hooks über Wirr Warr im Herzen oder Kopf bringt der Wiener New Wave Künstler fiio zeitlosen Indie Rock Sound mit Alltags Romantik. Seine Texte kreisen zwischen zu alt und zu jung sein, Quater Life Crisis und Internetkultur ummantelt von Instrumentals, die mal die 00er und 90er Jahre zitieren oder der restlichen Musikwelt den Mittelfinger zeigen. Ein häufiges Thema in seinen Songs ist das Leben online, zu dem er selbst eine komische Beziehung führt. Einerseits ist es für ihn ein absurder Ort der lustig, kreativ, emotional und unterhaltsam zugleich ist. Andererseits kann es auch sehr eklige Seiten aus den Menschen herausholen. Vom Leben in der Kleinstadt bis zum Umzug in die größere Kleinstadt Wien erschafft fiio authentische musikalische Szenen aus einem Film, der im Kopf seit Jahren läuft, aber in echt nie abgedreht worden ist. Um auch mal eine kleine Pause von allem zu haben, hat fiio angefangen Alltagsdinge zu romantisieren, so dass das Gemüse schneiden an sich jetzt ein meditativer Ersatz zum Yoga ist. Falls das beim Finden der inneren Ruhe nichts hilft, bleibt für ihn immer noch das unterdurchschnittlich schlechte Singen unter der Dusche. Mit seinem Debütalbum „Wir Werden Nur Was Wir Schon Sind“ zementiert sich der New Wave Artist fiio einen fixen Platz im Deutsch sprachigen Indie. „Wir Werden Nur Was Wir Schon Sind“ zeichnet sich durch facettenreiche Instrumentals aus die von Indie Rock bis Indie Pop reichen, alles dazwischen Liegende abdecken und Genregrenzen verwässern lassen. Die Gitarre, ob Akustik oder elektronisch verstärkt, zeigt sich bei fiio’s Album als zentrale Figur, treuer Wegbegleiter und zweite Stimme. Durch diese starke Verbindung zwischen Instrument und Musiker werden die 15 Songs von einem pulsierenden Singer Songwriter Kern durchzogen. Texte passen zu den Riffs, Akkorde zu den Wörtern und umgekehrt. Eine Symbiose die einander begünstigt. Mal ist dieses musikalische Zentrum dicht ummantelt, mal ist der Zugang roher und minimalistischer. Das Album ist vieles, aber nicht eintönig. Als Singer Songwriter grätscht fiio irgendwo zwischen Pop und Alternative. Texte übers Jung werden oder Alt sein, Internet und Coming of Age Romanzen zwischen Leicht und Schwer. Hier und da zeigt sich fiio ironisch, hedonistisch und exaltiert, um sich dann im nächsten Moment wieder intim und in sich gekehrt zu präsentieren. Gezeichnet von einem Intro und Outro, das Mensch versus Maschine gegenüberstellt und deren Kapazitäten für emotionales Verständnis verdeutlicht, zeigt sich „Wir Werden Nur Was Wir Schon Sind“ als intimer ehrlicher Einblick in die sich endlos drehende spannende Gedankenwelt eines jungen Menschen zwischen Überforderung und Selbstfindung.
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