WassBass

Wie sich das anhört, wenn man seine Zeitmaschine auf 2012 stellt und ein bisschen extraterrestrisches Liedgut mitbringt? "Wass Bass" wissen das. Denn sie sind aus der Zukunft. Einer ganz weit entfernten Zukunft. Sie sind die "Germans From The Future". Wie viele Lichtjahre voraus sie uns sind, weiß niemand so recht. Ist aber auch egal. Denn ihre wichtigste Mission ist es, Sarah Connor zu töten. Und Musik zu machen. Der Titeltrack zum Beispiel brummt und malmt wie nix Gutes und steigert sich von seichten Synthieflächen zu kosmonautischem Flirren und Piepen. Danach braucht man erst mal ,,Nukleare Winterferien 3012" - und das klingt, als hätte dir jemand seine schlecht kopierten Thunderdome Kassetten via 56k-Modem auf den iPod geschickt. Man kann vor lauter Bass kaum noch gerade hören und dann ist da auch noch dieses Fiepsen, dass deine semipermeable Membran zum Platzen bringt. Im Anschluss dann das allseits bekannte ,,1000 Kilo Bass" mit einer Feiergleichung, die einfacher nicht sein könnte: ,,VIP-Pass, 1000 Kilo Bass, 100.000 Menschen - alle klitschnass". Aber: genug, denn ,,Die Arbeit" ruft. Besser noch: Rummelsnuff ruft. Und während im Hintergrund eine schleifende und stampfende, schwere und rasselnde Marschmelodie die Mägen der Bürohengste und Lebensoptimierer massiert und richtig schön durchklopft, sorgt sich der Fleischberg in diesem zukunftsmäßigen Arbeiterlied doch nur um deine Gesundheit: ,,Ich will doch nur, dass du ein bisschen schläfst!" Doch an Schlaf ist nicht zu denken. Will auch gar keiner, in diesem seltsamen Suburbia, welches sich WassBass für ihre Zeitreise ausgesucht haben. Überall nur zugezogene Feierzombies in der Hauptstadt, die sich die Chemikeule mit der Standleitung in die Venen pumpen. Wassbass fühlen dem ,,Gabbermädchen" mal auf den vom MDMA-Malmen ganz porösen Zahn und deklinieren sämtliche Ravevariationen durch. Und wo wir schon dabei sind, geht's mit BastiBasti von Callejon auch noch dem Kokain an den Kragen. Dann doch lieber ab in die ,,Industrial Disco". Party auf 220 Volt im Schwermetallglitter. Party in der Matrix - und wir reden nicht von diesem Club. Danach noch ,,Sex auf Toilette, geil geil geil!".

Machen wir mal nen Strich drunter und rechnen ab: ,,The Germans From The Future" ist Krach. Genialer, guter, deutscher, SciFi-esquer Krach. Hier ist alles drin: Techno und Noise, Gabba und Dubstep, Industrial, IDM, futuristische Wärme und kalte Gegenwartshärte, Jumpstyle und Pickelhaube, Speed und E, Elefanten, Explosionen, Maschinengewehrrattern, Pferdewiehern - wenn die Zukunft so klingt, muss man sich wohl keine Sorgen um sie machen.

 

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