Van Velsen

"Van Velsen" Die Hände in den Hosentaschen, schüchtern und stolz, den Blick in den Himmel, steht der Junge da. An einem dieser Sommertage, an dem sich die Sonne durch das schmutzige Grau des Großstadthimmels zu kämpfen versucht und gerade genug Wärme spendet, um das Herz zu erwärmen, ohne den Kopf zu verbrennen. Er blinzelt, die Augen gerichtet auf die fliegenden Frisbees der Kinder, die wie loses Stroh durch die Straßen eines alten Westerns fegen und danach nur Leere hinterlassen. Der Junge fällt ins Gras, nimmt die Gitarre und schickt, irgendwie besonnen, ein heroisches F-Dur in den Nachmittag. Hier ist alles, was bleibt, ein aufgegessenes Herz, ein inhaliertes Lächeln, ein flüchtiger Gedanke an den Tag als Rockmusik noch Haltung hatte, als man große Musik noch nicht mit dem Rest wegschmiss. Nicht heulen, nur schwitzen. Es könnte gar nicht besser sein. Aufstehen? Der Junge lächelt irgendwie nachlässig, kratzt sich unter der Wollmütze und wendet sich zum Gehen. Vielleicht wird er einen Song schreiben heute Abend, vielleicht sich einfach nur in die Hängematte legen oder Seite an Seite an jemandem lehnen, den er braucht. Seine Chucks zertreten vertrocknete Grashalme und hinterlassen quergestreifte Spuren im Staub. Ein schmutziger Gruß, eine Einladung ihm zu folgen. Wahrscheinlich wird er doch wieder einen Song schreiben.

 

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