Unter Ferner Liefen

8 Uhr morgens. Du hast kaum gepennt. Zu lange gefeiert gestern. Der Kopf brummt. Kurz ins Bad, Rolladen halb hoch. Lieber wieder runter.
Du wirfst Dir erstmal eine "Unter Ferner Liefen" CD ein. Dein Belohnungszentrum erwacht langsam aus dem Koma. Hungrig. Das erste Endorphin strömt. Die Sinneszellen beginnen im Innenohr zu zucken und kratzen sich im Schritt. Du musst raus, sofort. Zuviel zu verpassen. Unter Ferner Liefen treibt dich an. Du machst die Wohnungstür auf. Die Sonne zwinkert zwischen den Wolken und will dich erwischen. Knapp verfehlt. Weiter einen Fuß vor den andern. Du läufst weiter und fängst langsam an im Takt zu wippen. Sie hat das "Tanzengen“, schneller Titel. Schon besser für nen heiteren Morgen, groovt von hier bis hinter Castrop-Rauxel. So muss das. Du machst die Kopfhörer lauter. Laut. Knallt. Durchgeknallt. Gut so. Die Platte beginnt zu rollen, ein Bastard zwischen Indie, barockem Piano und Elektro-Pop. Das Bild passt: Du siehst ein Pärchen, eng umschlungen, unterschiedlich alt, sie tätowiert bis zum Hals, Beine bis zum Boden und für ihn eigentlich viel zu lebensfroh. Er mit Anzug und Seitenscheitel. Rotzige Göre trifft Hobby-Denker. Passt das? Wo die Liebe hinfällt... Die ganze Scheibe breitet sich jetzt in Bildern vor Dir aus, und du beginnst endlich einzuordnen was du da hörst.  Wie das klingt spürst Du am ganzen Leib. Als es mitten an diesem Sonnentag anfängt genau über Dir zu regnen. Und kurz darauf der Regenbogen über dir steht. Kein Kater mehr.

 

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