Streichelt

"Zuckerrand“ heißt nicht nur die neue Streichelt Single, sondern auch die neue EP. Der Song zeigt die musikalische Weiterentwicklung aus New Wave, Indie und Techno. Inhaltlich geht es um eine toxische Beziehung, die anfangs verlockend süß ist, doch sich eher als bitter herausstellt. Streichelt spielt hier mit den Gegensätzen, wie auch bei den bisherigen Singles. Gerade spielte er noch auf dem Reeperbahn Festival, wird im Oktober noch mit Easy Easy unterwegs sein und auf dem Nürnberg. Pop Festival spielen. Irgendwo zwischen Schreibblockade, der Kunst sich selbst zu verzeihen und Sprudelwassersucht liegt das Thema der neuen Streichelt Single. Stellenweise dadaistisch wirkende Passagen, die dadurch aber wie gewohnt einigen Platz für die eigene Interpretation lassen. Streichelts musikalische Entwicklung wird auch hier immer deutlicher, weg vom klassischen NNDW Sound, hin zu etwas sehr Eigenem.  So ein Cocktail ist immer eine süße Versuchung mit schöner Deko ... wer kann schon dem Getränk nebst Schirmchen und Kirsche widerstehen? Manche Cocktails haben sogar einen Zuckerrand! Wie passend, dass Streichelts kommende Single und EP exakt diesen Titel tragen, denn sie sind quasi eine musikalische Versuchung, eine bittersüße Mischung aus New Wave, Indie und Techno. Im besagten Song „Zuckerrand“ dreht sich dann auch alles um eine Beziehung, die anfangs noch verlockend süß ist, sich später jedoch als toxisch und bitter herausstellt. Es ist wie das besungene Gift, man weiß, dass es einem nicht guttut und dennoch besteht eine Art Abhängigkeit und sich loszulösen, scheint unmöglich. Auf der anderen Seite ist es auch das Gegenmittel. Diese Gegensätze ziehen sich auch durch die Produktion des Tracks. Er beginnt mit einem treibenden Beat, der sich im Laufe des Songs öffnet und immer wieder hin und her windet. Mal ist er hart und düster, dann wieder weich und sanft. Auch sonst ziehen sich Gegensätze wie ein roter Faden durch die EP: In “Eines Tages“ spielt Streichelt im Text wie auch im Video mit den Farben, die auch im dunkelsten Grau noch stecken. Die Single erzählt die Geschichte der emotionalen Taubheit einer durch Reizüberflutung abgestumpften Gesellschaft und der darauf folgenden Flucht in den Hedonismus. Mit „Discounterherz“ widmet sich Streichelt auf seine ganze eigene poetische Weise dem großen Thema Liebe und der damit verbunden Wertigkeit. Mit „Biochemie“ bekommt das der Dopamin-getriebene Sturm der Gefühle seine eigene Hymne. Selbst die Schreibblockade ist für den Nürnberger Künstler kein Hindernis, sondern bekommt mit „Mit Spritz“ einen Soundtrack. Der einzige Nebeneffekt - Sprudelwassersucht. Mit seinen Songs erreicht Streichelt mittlerweile ein immer größer werdendes Publikum, sei es live wie bspw. beim Reeperbahn Festival oder als Support von u.a. Donkey Kid und Easy Easy. Diffus, Picky Magazine, radioeins, Puls und SWR1 sind schon begeistert und konnten sich ihre Streichelteinheit schon abholen. Und das ist der Kern der EP und grundsätzlich bei Streichelt: Songs, die verstehen, in den Arm nehmen, den Kopf kraulen, streicheln. Wie ein guter Cocktail, nur ohne den Kater am nächsten Tag.

 

 

 

 

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