Steine
Steine
KILOMETERWEIT ist als erste Veröffentlichung der Band STEINE aus dem Hochsauerland Startpunkt einer für den Herbst geplanten Serie von Single Releases. Dieser für die gestandenen Evo- Rocker erstaunlich eingängige Song thematisiert gleich zwei aktuelle Phänomene: Die von vielen Menschen empfundene Einsamkeit und Isolation, unter der laut Bundesinstitut für Gesellschaftsforschung aktuell auch 44,5% der 19 bis 29 jährigen leiden, sowie die stetige Zunahme von Gewalt in Beziehungen – übrigens auch mit Männern als Betroffene. Das zeitgleich veröffentlichte Musikvideo beginnt mit einer romantischen Beziehungsgeschichte, die dann im Verlauf in das Genre des action movies wechselt und mit den Mitteln eines professionellen stunt fights die Bipolarität der Gefühle zeigt: Verliebtheit und Idealisierung kippt in Hass und Aggression. Dieses Lied ist sowohl Bestandteil des Live sets der STEINE auf den Festivals der Republik, als auch der Startpunkt verstärkter eigener social media Präsenz. Rock'n Roll und differenzierte Betrachtung gesellschaftlicher Themen, das geht bei den STEINEn zusammen. Vor 30 Jahren gründete sich im Hochsauerlandkreis eine Band, die entgegen des damaligen Zeitgeistes auf Deutsch sang und textlich dazu auch noch politisch und progressiv unterwegs war. „Not typically Sauerland“ könnte man sagen, aber genau diese Andersartigkeit bescherte der Band damals Auftritte in der ganzen Republik, sowie Kultstatus in ihrer Heimatregion. Nach langer Geschichte, etlichen Umbesetzungen und Pausen übernahm im Jahr Eins nach Corona ein Mann aus dem geografischen Süden das Mikrophon des Quartetts: Hardy S. Party, der auch sein eigenes Repertoire in die Gruppe mitbringt, die damals noch aus Mike Slodowski an der Gitarre und Felix Müller am Schlagzeug besteht. Und als ein halbes Jahr später auch noch „Pace Reload“-Veteran Dennis Kossmann bei der Band anheuert, passiert plötzlich der musikalische Quantensprung: Die Band findet ihren ganz eigenen Sound, den sie Evo-Rock nennen. Euphorisiert von der ausgelösten kreativen Druckwelle, veröffentlicht das Quartett innerhalb kürzester Zeit ihr erstes Live Album „lebendig auf dem Paradiesvogelfest“ auf rotschwarzem Vinyl. Musikalisch sind die Steine durch diese Phase vom Punk ab- und näher an den klassischen Rock gerückt, integrieren aber auch Elemente von Funk und seltener Hiphop. Aber auch vor dem ideologischen Freiheitsbegriff des Rock'n Roll macht die Evolution nicht halt: Längst sind die lärmenden Harleys verkauft und dem Elektro Bus gewichen. Statt verpeilter Egozentrik und Dauersuff sorgen demokratische Entscheidungsprozesse und respektvoller Umgang miteinander für den guten Spirit. Bei den Steinen erinnert aktuell nichts mehr an das Klischee der „verzogenen Rotznasen-Rebellen“; die Texte sind tiefgängiger und bewusster: ökologischer Raubbau, Verteilungsungerechtigkeit, Krieg, Rechtspopulismus. Und ganz selbstverständlich versteckt man sich nicht hinter Anglizismen sondern singt in der eigenen Landessprache. So haben sich die Steine neu erfunden - es ist ein zweites Leben für diese Kultband, und viele Langzeitfans erwarten gespannt, was die nächste Zeit musikalisch bringen wird!
Links:
www.steine-band.de