Sibbi hier

Was, wenn man so viel kreative Energie hat, dass man gar weiß wohin mit den ganzen Ideen? Was, wenn einem sogar die geliebten Bandkollegen raten, endlich ein Soloprojekt zu starten, weil sie mit der Songwriting-Flut des Frontmanns dezent überfordert sind? Was, wenn gerade eine Pandemie alle eigentlich geplanten Tätigkeiten lahmgelegt hat? Dann hat Sebastian „Sibbi“ Hafner, hauptberuflich seit genau 20 Jahren Sänger und Gitarrist der Punkrockband ITCHY, genügend Gründe beisammen, um sich endlich seinen großen Traum zu erfüllen und ein Soloalbum auf die Reise zu schicken. Man hört allen Stücken auf „Vol. 1“ förmlich an, wie erfrischend es sein kann, wenn man mit keiner Menschenseele außer sich selbst zu einem Konsens kommen muss, sondern zu 100% genau das machen kann, wozu man jetzt gerade im Moment am meisten Lust hat. Direkt die erste wuchtige Single-Auskopplung „Tag für Tag“ macht textlich klar, wie es ist, 24/7 mit Rhythmen und Songs im Kopf zu leben, die unbedingt verarbeitet werden müssen. In „Kannibalen“ wird äußerst einleuchtend erklärt, warum diese die besseren Menschen sind, während Sibbi im Song „Kein Bock“ mit den ganzen Leuten abrechnet, auf die man so gar keine Lust hat, allen voran den unsäglichen Verschwörungstheoretikern und notorischen Soziopathen in hohen Positionen. Aber auch intime und dennoch erfrischend unprätentiöse Liebesbekundungen („Im selben Raum“), sowie eine - wird aber auch Zeit - Gebrauchsanleitung zum Glücklichsein („Cabrio“) finden sich auf “Vol. 1“ wieder. Alle Instrumente auf diesem Album wurden vom Protagonisten selbst eingespielt, einzig das Schlagzeug trommelte Jennifer Rostock Drummer und Sibbis dicker Kumpel Chris Kotze in unnachahmlicher Art und Weise auf die Platte. Co-produziert und gemischt wurde das Werk von Flo Nowak (u.a. Emil Bulls, Itchy, Montreal u.v.a.) Dass dieses Album so straight punkrockig daherkommt, hat selbst Sibbi überrascht, der eigentlich dafür bekannt ist, ziemlich weit über den musikalischen Tellerrand hinauszuschauen, aber diese 9 Songs sprudelten eben genau auf diese Art und Weise im Sommer und Herbst 2020 aus ihm heraus. Einer Zeit, die nicht nur ihn, sondern uns alle so dermaßen geprägt, geschockt, überfordert, ermutigt, entschleunigt, gestresst, angestachelt und beschäftigt hat, wie wohl keine andere zuvor in unserem Leben.  „Vol. 1“ ist der eindrucksvolle Beweis, dass auch aus der schwierigsten Situation einer kompletten Branche, etwas Positives hervorgehen kann und dass Musik immer da sein wird, ganz egal was um uns herum passiert. Sehr geehrte Hörerinnen und Hörer, es ist 2021 und Sibbi ist hier.

 

 

 

 

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