Shiregreen
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Shiregreen - Von patriotischer Militärhymne zum berührenden Friedenslied. Shiregreen veröffentlicht neue Interpretation des Klassikers „Hundert Mann und ein Befehl“ Geschrieben als patriotische Militärhymne zu Zeiten des Vietnamkriegs, gefeiert als deutscher Schlagererfolg in den Sechzigern, missbraucht als kriegsverharmlosendes Marschlied von rechten Kreisen - nach einer wechselvollen 55-jährigen Geschichte wird der Klassiker „Hundert Mann und ein Befehl“ nun von dem Liedermacher Klaus Adamaschek und seiner Band Shiregreen als konsequentes und berührendes Anti-Kriegs-Lied neu interpretiert. Bereits 13 Alben hat der heute 64-jährige Singer/Songwriter Klaus Adamaschek mit seiner Band Shiregreen mit seinen eigenen Liedern veröffentlicht, darunter auch zahlreiche zeitkritische Friedenslieder wie „Davids Lied“ (2015), „Not fighting in any war“ (2017) oder „Deutschlandreise“ (2020“). Auf dem kommenden Album „Indian Summer“ (VÖ-Datum 25.03.2022) wagt sich Adamaschek mit der neuen Version des Klassikers „Hundert Mann und ein Befehl“ nun an ein ebenso spannendes wie zwiespältiges Stück der Musik- und Zeitgeschichte. Die Geschichte des Liedes beginnt Mitte der Sechziger in den USA: Mit „The ballad of the green berets“ verfassen Barry Sadler und Robin Moore 1966 einen patriotischen Lobgesang auf eine US-Eliteeinheit, mitten im Vietnamkrieg natürlich ein eindeutiges politisches Statement. Entsprechend geraten dann auch die Auftritte von Barry Sadler, in Paradeuniform salutierend, mit Tränen in den Augen und immer wieder unterbrochen vom vaterländischen Jubel des Publikums. „The ballad of the green berets“ schafft es auf Platz 1 der US-Charts und wird in den USA die meistverkaufte Single des Jahres 1966. Selbst der große Johnny Cash covert den Song, eher kein Ruhmesblatt seiner wechselvollen Karriere. Noch im gleichen Jahr verfasst der deutsche Schlager- und Chansonschreiber Ernst Bader, der sich mit Liedern für Sechziger-Jahre-Größen wie Alexandra, Charles Aznavour und Dalida einen Namen gemacht hatte, die deutsche Fassung „Hundert Mann und ein Befehl“, mit dem der „ewige Seemann“ Freddy Quinn einen Nummer-Eins-Hit in Deutschland landet. Der deutsche Text ist aus der Sicht eines Soldaten geschrieben und stellt, eher vorsichtig, den Sinn des Krieges in Frage. Die Schlagersängerin Heidi Brühl singt im gleichen Jahr eine leicht veränderte Version aus der Sicht eines Mädchens, das auf seinen im Krieg verlorenen Geliebten wartet. Beide Versionen rühren Millionen Deutsche zu Tränen. Trotz dieser eher friedfertigen Ausrichtung des deutschen Textes findet „Hundert Mann und ein Befehl“ starken Widerhall in rechtslastigen Kreisen und wird bis heute für kriegsverharmlosende und deutschtümelnde Zwecke missbraucht. Die von einem markigen Männerchor vorgetragene Marschversion, unterlegt mit dem Text in NS-Runen, wird auf dem sogenannten "Marschliederkanal" über sechs Millionen Mal aufgerufen, die zahllosen und eindeutigen Kommentare darunter sprechen für sich. Klaus Adamaschek und Shiregreen definieren das Stück nun grundlegend neu. Im berührenden Duett mit der Sängerin Marisa Linß präsentiert Adamaschek „Hundert Mann und ein Befehl“ als folkigen Anti-Kriegs-Song, ganz in der Tradition legendärer Protestsänger wie Pete Seeger, Neil Young oder auch Hannes Wader. Vordergründige Marschanklänge werden komplett vermieden, stattdessen sorgt die Band u. a. mit Akkordeon, Slide Guitar und Harps für viel melancholische Wärme, und die ausdrucksstarken Stimmen geben dem Song genau die emotionale Tiefe, die der Text verdient. Eindringlich visualisiert wird die Anti-Kriegs-Botschaft der Shiregreen-Version durch ein bewegendes Musikvideo, unterlegt mit ausdrucksstarken Bildern aus fortwährendem Krieg. Gedreht wurde im geschichtsträchtigen Jakob-Grimm-Gymnasium in Rotenburg an der Fulda und im renommierten Toolhouse Studio direkt gegenüber, in dem auch das zugehörige Shiregreen-Album „Indian Summer“ aufgenommen wurde. Im Video wie auch in der Album-Version widmet Adamaschek das Lied seinem Vater, „der mit 15 Jahren in den Krieg ziehen musste und mich später gelehrt hat, dass jeder Krieg ein Verbrechen ist und dass keiner mitmarschieren sollte.“
Links:
www.shiregreen.de
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