Schatzi

 

Im Hause Schatzi ist bekanntlich alles erlaubt, hin und wieder darf es auch mal verwirrend werden. Setzte sich das Dreigespann in seiner letzten Single noch im nahezu philosophischen Ton mit Zeitwahrnehmung und zwischenmenschlicher Nähe auseinander, jongliert es nun raffiniert mit jugendlichem Charme und feinstem Zynismus. Das musikalisch an den Highschool Rock der frühen Nullerjahre erinnernde »Tattoo« erscheint bei oberflächlichem Hinhören als wohlkalkulierte Generationen-Hymne — überschwänglich, identitätsstiftend, dabei leichtfüßig. In Wahrheit ist »Tattoo« allerdings das exakte Gegenteil, ein kritisch-ironischer Blick auf aktuelle popkulturelle Trends. Schatzi ziehen eine ganze Reihe adoleszenter, Post-Malone-kopierender Newcomer der Jetztzeit durch den Kakao — junge Artists, die sich, um zu beweisen wie ernst sie es mit der Rap-Karriere meinen, mit geschmacklosen Gesichtstattoos aufplustern. Schatzi selbst haben sich gegen diesen Flex und für’s Studieren entschieden — und werden vermutlich auch auf künstlerischer Ebene länger interessant bleiben als die meisten möchtegernrebellischen Selbstdarsteller, die ihre Gesichtstattoos in spätestens fünf Jahren bereuen dürften.

 

 

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