Philipp Poisel
Philipp Poisel
2021 brachte Philipp Poisel zuletzt ein Album raus: NEON. Da musste man zu diesem einzigartigen Künstler eigentlich nicht mehr viel sagen. Die Popwelt kannte ihn, kennt ihn. Poisel ist ein Phänomen: Er hat Fans auf Seiten der Radiohörer, bei jenen, die gerne Castingshows angucken oder bei Singwettbewerben im Fernsehen mitfiebern – und gleichzeitig ist er Konsens-fähig bei den Nerds, den Vinylsammlern. Wie er diesen Spagat schafft, das zeigte sich spätestens mit seinem inmitten der Pandemie veröffentlichten 4. Studioalbum NEON: durch ein eigenständiges, elaboriertes Songwriting, durch seine Hingabe, seine intimen Texte, die trotzdem (oder gerade deshalb?) Identifikation zulassen, durch seine unvergleichliche Stimme. Und auch, wenn der Begriff des Authentischen etwas abgegriffen sein mag: durch seine Echtheit! Nicht zuletzt Frank Pilsls warme Produktion mag immer wieder dazu verhelfen, dass man versinkt in Poisels Liedern, die oft von einem Ich und einem Du erzählen, in Melancholie und Sehnsucht. Letztlich muss man aber ja auch nicht ausdeuten, was diesen Künstler ausmacht – das finden seine zahllosen Fans ohnehin immer wieder aufs Neue heraus: Um Poisel genießen zu können, braucht man nur Poisel und ein paar Ohren! Dass Philipps Gemeinschaftsstiftende Musik dabei nicht nur eine schöne Aufregung für stille Zweisamkeit bedeutet (oder auch: die Sehnsucht allein, mit Kopfhörern, der Blick aus dem verregneten Fenster), sondern insbesondere live ein großes, nachhallendes Ereignis ist, weiß jeder Mensch, der ihn schonmal auf einer der vielen Bühnen gesehen hat, die er seit 2006 bespielt. NEON ACOUSTIC ORCHESTRA nun zeugt davon, und setzt damit fort, was schon 2012 auf PROJEKT SEEROSENTEICH spürbar war: Da ist eine einnehmende Magie, wenn Poisel seine Stücke singt, begleitet von einer großartigen Band (die sehr, sehr gut weiß, wie man miteinander spielt)! Das titelgebende NEON ACOUSTIC ORCHESTRA fußt auf dieser Band, die den Songwriter schon seit vielen Jahren begleitet, genau wie Alin Coen, deren bezaubernde Stimme so gut mit Philipps Gesang zusammenpasst. Für das der Platte zugrunde liegende Konzert lud Philipp Poisel zudem nicht nur Streicher ein (Cello, Viola, Violine): Ein besonderes Augenmerk lag bei dieser Produktion auf den Bläsern, die der Wärme und Intensität zuspielen, die in den Kompositionen angelegt ist. Posaune, Horn, Flügelhorn und Alt-/Sopran-Saxophon verleihen NEON ACOUSTIC ORCHESTRA einen besonderen Klangcharme! Aufgezeichnet wurde im April 2023 in Metzingen (bei Stuttgart), und die besondere Raumakustik der Motorworld Metzingen trug sicherlich ebenfalls zu dem eindrucksvollen Sound bei, der hier konserviert wurde. Neben dem gelungenen Klang und der Souveränität der 13 Musikschaffenden auf der Bühne ist nicht zuletzt auch die spürbare Präsenz des Publikums ein Faktor für das emotionale Knistern dieses Dokuments: Während der Stücke schweigen die Leute, lauschen andächtig. Doch zwischen der Musik, im Applaus und in Reaktion auf Poisels Ansagen, hört man hier, welch unvergesslichem Ereignis das glückliche Publikum beiwohnen durfte. Und dieses Ereignis gibt es nun, neben einer ausführlichen Tour des Programms im Oktober ’24, auch für zuhause: Am 08. März 2024 erscheint „Neon Acoustic Orchestra“ auf Philipp Poisels jüngst gegründetem Label HOLUNDER RECORDS.
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