Odd John

Seit mittlerweile fast zehn Jahren kreiert Odd John in seinem Bedroom-Studio Popmusik und Rap-Tracks, die weit über Genre-Grenzen hinausgehen. Mit etwa 16 Jahren begann der Marbuger, sich von elektronischer Musik und ihren Möglichkeiten faszinieren zu lassen. Odd John erlernte autodidaktisch das Produzieren und begann schnell, die eigenen Instrumentals um Vocalspuren zu ergänzen. Diverse Singles später folgte die „Future Cool Kid“-Playlist (2018) - und ab hier sollte es für den mittlerweile 27-Jährigen erst richtig losgehen. 2019 spielt Odd John gleich mehrere Supportshows auf der „Orsons Island“ Tour der Orsons, im Anschluss an diese Tour folgen die EPs "Frust“ (2019) und „Healing“ (2020). Als Katalysator seiner Gefühle dienend, verzichtet Odd Johns Musik auf einfache, altbekannte Strukturen und Muster. Seine Instrumentals sind verwoben und bis ins letzte Detail bewusst arrangiert, seine Zeilen versiert kryptisch geschrieben – und doch schafft es der Ausnahmekünstler, durch das Thematisieren intimster Gefühle nahbar zu bleiben. Was sich Odd John über diverse Mixtapes, Singles und EPs hinweg erarbeitet hat, hebt er 2021 auf ein neues Level: Sein Debütalbum „Schlecht“ offenbart neue Layer seiner Kunst, die dazu einladen, immer tiefer in seinen Werken graben zu wollen. Seine dritte Albumsingle "Nights" widmet Odd John jenen schlaflosen Nächten, die vom hin und her wälzen sowie einsamen Gedanken überschattet werden. "Tags ist alles nice", doch irgendwann kommt die Dunkelheit - und mit ihr die Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten und Sorgen: "Früher noch in die Dunkelheit verliebt / es ist sieben Uhr, drehe wieder durch / Schlafen ist so ein komplizierter Move / Hier und da versucht, konnt' es nie so gut". Zusätzlich zu seiner Gefühlswelt legt Odd John mit "Nights" auch eine weitere seiner musikalischen Inspirationen offen. Mit der Line "Ein Mann, den ich sehr mag sagte, alles wird gut in der Nacht - doch es wird nie gut in der Nacht" nimmt er Bezug auf Producer und Rapper Ahzumjot und verewigt damit neben Tua, Maeckes und Sierra Kidd einen weiteren Künstler in seiner Diskografie - und sein anstehendes Album beweist, dass er mit jedem dieser Artists mühelos mithalten kann. Auch für "Nights" erschaffte Odd John eigenhändig das passende Instrumental, das irgendwo zwischen verträumten Late-Nights-Sounds und dem gewissen tanzbaren Charakter das Gefühl von Schlaflosigkeit perfekt eingefangen hat. Entsprechend dazu gibt es im Musikvideo, produziert von XXX, nicht nur Odd Johns Wachzustand, sondern auch die individuellen nächtlichen Geschichten anderer Personen zu sehen, die alle ihre eigene Düsternis erleben und dennoch verbunden zu sein scheinen.

 

 

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