Mia Morgan
Mia Morgan
Mia Morgan teilt mit “Niemand” ihren neuesten Song. Durch eine massive Wand aus stampfenden E-Gitarren und brachialen Synthesizern schneidet eine glasklare Stimme wie Silberklingen durch massiven Stein: Mia Morgans neue Single „Niemand“ kombiniert Elemente aus poppigem Metalcore mit technoiden Bässen und erweitert somit unbedarft die Grenzen des musikalischen Spektrums, auf dem sich die Indie-Künstlerin seit ihrem Debüt „Gruftpop“ frei zwischen den Extremen bewegt. Nach drei Jahren auf Tour mit ihrer Band erklingt in „Niemand“ nun erstmalig auch ein Instrumental-Part zum Finale, der explizit mit den stickigen, wilden Indie-Rock-Shows im Sinn geschrieben wurde, auf denen Mia Morgan-Fans im „liebsten Moshpit der Welt“ loslassen und sich ganz zur Musik gehen lassen sollen. Somit ist „Niemand“ ein erster Schritt in eine alternativere Richtung für Mia, der jedoch weniger überrascht, als dass er, auch in Anbetracht der Rock-Elemente in Songs wie „Mitten in den Massen“ oder bereits „Jennifer Check“, die logische Konsequenz aus ihrer nie abebbenden Lust auf Experimente, als auch ihrer persönlichen Leidenschaft für kantigere, härtere Musik, ist. Bei der Produktion des Songs mit Lukas Korn (u.A. Drangsal, Lyschko, Nils Keppel) habe Mia den „Blood- Rave“ aus dem Vampirfilm „Blade“ im Sinn gehabt. „Niemand“ mag zwar im Chorus nach einer Girlypop- Interpretation modernerem Rocks klingen, in den Strophen jedoch bewegen wabernde Synthie-Bässe zum Raven. Der Song ist somit gleichermaßen ein an Y2K-Club-Hits wie „Perfect (Exceeder)“ erinnernder Tanz- Moment für die späteren Stunden einer „Brat Era“-Party, als auch der perfekte Soundtrack, um nach dem Rave mit Sehnsucht im Bauch und auf der Suche nach dem nächsten Kick durch die nächtliche Stadt zu stampfen. Gewohnt direkt und selbstironisch erzählt Mia Morgan im Text von „Niemand“ vom „Hurt people hurt people“-Klischee: das lyrische Ich wurde durch ihren Geliebten so verletzt, dass sie den Schmerz an andere weitergeben will, um endlich wieder Kontrolle zu erlangen. Getrieben von Lust und auf der Jagd nach einem Hoch, das alles übertrifft, was vorher war, wird Mia zu einem ebenso herzlosen Menschen wie der, der ihres gebrochen hat, immer in der Hoffnung, dass er bemerkt und bereut, was er ihr angetan hat. So singt sie: „Bist du zutiefst schockiert, weil ich dich imitier?“ „Niemand“ ist ein sehnsuchtsvoller und doch abgeklärter, elektronischer Song für lange Sommernächte und blaue Morgende, und macht, als zweiter Independent-Release von Mia Morgan in diesem Jahr, neugierig auf das, was sich hinter den nun überschrittenen Genre-Grenzen in Zukunft wohl noch für neue Musik verbirgt.
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