Mia Aegerter

Sie hat ein Herz voller Geschichten und die Dringlichkeit einer Poetin und trotzdem hat es einige Jahre gedauert bis ihr sechstes Studioalbum und zugleich zweites hochdeutsches Album „Bye bye mein altes Ich“ entstanden ist. Das Album, welches im Frühjahr 2023 erscheint, knüpft an sein Vorgängeralbum „Nichts für Feiglinge“ an, welches Respekt und Zuspruch von alten wie neuen Fans und der Presse bekam. Dabei sticht vor allem Aegerters Talent für Sprache, ihre klugen, manchmal fast schmerzhaft ehrlichen Texte und Kompositionen, die unter die Haut gehen heraus. Sie schreibt zeitlose Lieder, die sich nicht an kommerzielle Parameter halten wollen, sondern in erster Linie tiefe Wahrheiten aussprechen und den Zuhörer:innen eine Denk- und Gefühlsplattform bieten. Wie auch schon beim letzten Album „Nichts für Feiglinge“ ist Songwriter und Produzent Martin Fliegenschmidt (PARKA, MIA MYSELF & I) für die Produktion verantwortlich. Musik und Arrangement sind dabei sensibel auf den Text abgestimmt. So schlägt Mia Aegerter mit diesem Werk - wie es der Titel verspricht - ein neues Kapitel auf, auch wenn sie dabei ihre alte Frisur behält. Dabei verabschiedet sich Aegerter von ihrem „alten Ich“ während sie auf ihre Vergangenheit blickt wie auf ein anderes Leben. In der französischen Schweiz wurde Myriam (Mia) Aegerter in einem kleinen Dorf geboren und wuchs dort auf. Ihre Eltern spielten zusammen in einer Band. Nach dem Abitur zog sie nach Berlin und begann eine Schauspielkarriere. Nach zahlreichen TV- und Kinofilmen in Deutschland und der Schweiz gelang ihr 2003 der Durchbruch in der Schweiz mit dem Song „Hie u Jetzt“, welchen sie von Hermann Hesse inspiriert nach einer schweren Lungenerkrankung in meditativer Isolation schrieb. Es gelang ihr in Eigenregie das Lied im grossen Kinoerfolg „Achtung fertig Charlie“ - in welchem sie ebenfalls eine Hauptrolle spielte - als Titelsong unterzubringen. Es folgten weitere Alben auf Mundart. Aegerter schrieb drei Jahre lang für eine Schweizer Tageszeitung und ebenfalls drei Jahre für eines der grössten Schweizer Onlinemagazine Kolumnen. Ein Umbruch in ihrem persönlichen Leben und der erneute Umzug nach Berlin führten zu einer grossen Sinnkrise, die sie auch von ihren musikalischen Anfängen wegführten. Sie nahm Abstand von ihrem eigenen künstlerischen Schaffen und etablierte sich in der deutschen Musikszene vor allem als vielseitige Textdichterin für namhafte Künstler:innen (Max Giesinger, Helene Fischer, Die Prinzen, Karat, Chima, Milliarden, Yvonne Catterfeld, usw). Erst Jahre später fand sie im Album „Nichts für Feiglinge“ wieder eine neue eigene und erwachsenere Stimme. Nachdem sie sich 2018 ihren großen Traum einer Weltreise erfüllte und in einem Jahr durch 27 Länder reiste - mit maximal wenig Gepäck und einer kleinen Gitarre - kam Corona, danach ein Baby mit 44 Jahren. Weitere Grenzerfahrungen die in ihr neues Album fließen. Zwei Songs auf dem Album richten sich inspiriert durch das Muttersein an ihren kleinen Sohn. So singt sie: „Ich bin angekommen, seit ich dein zu Hause bin“ oder „Mein Herz gehört mir schon lang nicht mehr - Es rennt da draussen rum mit dir“. Obwohl das Album leichter anmutet als sein Vorgänger, durchzieht es doch eine gewohnt warme und bittersüsse Melancholie. So schafft sie es zum Beispiel im Song „Eis an ‘nem Sommertag“ die bittere Endlichkeit zu besingen und die Zuhörer:innen trotzdem in Hoffnung zu hüllen: „Vergeud nicht deine Zeit - lass nichts ungewagt - das Leben schmilzt in deiner Hand - wie ’n Eis an ‘nem Sommertag“. Mia Aegerters poetische Qualität setzt sich auch ihn ihren Gedichten fort, die sie nun nach vielen Jahren des Versteckens aus der alten, staubigen Truhe holt und nach und nach ihren Follower:innen auf Instagram und Facebook zugänglich macht. Aegerter stellt sich mit dem neuen Album komplett auf eigene Beine und veröffentlicht über ihr kürzlich selbst gegründetes Plattenlabel „Vagabundin Records“. Bevor nun das Album erscheint, veröffentlicht sie mit "Bye Bye mein altes Ich" und "Seit ich dein Zuhause bin" zwei sehr persönliche Singles: Was wenn ein ruheloses Herz nach langer Zeit des Suchens ankommt? Wenn es plötzlich Sinn findet? Wenn der Fokus sich verschiebt und inmitten des schnelllebigen Wahnsinns etwas ewig Beständiges steht? „Mein Egotrip ist gecancelt, ich bleib hier liegen, ich lern im Moment zu sein wenn wir durch die Wohnung fliegen“. Ein weiterer Song, den ich meinem Sohn widme und mit dem ich mich von meinem alten Ich verabschiede.

 

 

 

 

 

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