Marcel Brell

Aufgewachsen ist Marcel Brell in einer beschaulichen Kleinstadt am Niederrhein – als Sohn eines Opernsängers und einer Tänzerin. Musik spielte immer schon eine wichtige Rolle in seiner Familie. Klavierunterricht war Pflichtprogramm für Marcel und seine drei Geschwister. Gerade mal fünf Jahre alt war Marcel, als er damit begann. Als 13-jähriger fing er zudem an, sich autodidaktisch das Gitarre spielen beizubringen und erste eigene Stücke zu komponieren. „Wie es sich für einen richtigen Songschreiber gehört, habe ich zuerst vor allem Friedens- und Umweltlieder geschrieben“, erinnert sich Marcel und fügt lachend hinzu: „Ein Stück hieß damals tatsächlich ‚Ich will Frieden’ – kein Witz!“ Aber hey, Marcel war damals 13 Jahre alt. Das ist 18 Jahre her. Doch die Musik hielt Marcel gefangen. Nach knapp bestandenem Abitur ging er nach Münster, um dort Musik zu studieren, Schwerpunkt Arrangement und Produktion. Bereits damals absolvierte er erste Auftritte, versuchte es auf englisch mit Halbplayback und Chartorientierter Popmusik, doch der Erfolg blieb aus. „Ich habe damals versucht, durch selbstgeschneiderte Kostüme, eine Lichtanlage und eine Nebelmaschine Aufmerksamkeit zu erregen. Hat aber nicht geklappt. Ich war echt schlecht damals“, gesteht sich der 31-jährige heute ein. „Ich habe die Veranstalter durch meinen ansteckenden Enthusiasmus immer dazu bekommen, mich spielen zu lassen.“ Marcel schmunzelt. „Aber immer nur einmal.“ Mittlerweile ist das anders. Alleine 2013 spielte Marcel über 70 Konzerte, 2014 war er sowohl solo als auch mit Band auf Tour und spielt neben eigenen Konzerten auch im Vorprogramm von der Alin Coen Band, Elif, Suzanne Vega, Sharon Corr und Dota Kehr. Denn mit dem Abbruch seines Studiums im achten Semester, seinem Umzug nach Berlin und einer langen Phase des Ausprobierens auf offenen Bühnen hat er etwas gefunden, das ihm voll und ganz entspricht. Und zwar nicht nur musikalisch, sondern auch als Mensch. „Ich habe schon immer alles ernst gemeint, was ich damals auf der Bühne gemacht habe, aber das war nie so richtig ich. Und das Publikum hat das gespürt.“ Dabei war es stets Marcels Wunsch, sein Publikum emotional zu erreichen: „Mir ging es irgendwann nicht mehr um die Form, sondern um den Inhalt“, so Marcel, der seine Texte mittlerweile auf Deutsch verfasst. „Mir war es nicht mehr wichtig, ob ich eine Nebelmaschine auf der Bühne habe, sondern was für Geschichten ich erzähle.“ Und die Geschichten, die Marcel heute erzählt, sind nicht nur seine Geschichten. Es sind unsere.

 

 

 

 

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