Lukas Droese

Immer wieder stürzen sie sich auf uns: Die Momente und Phasen im Leben, in denen uns der Alltag zu ersticken droht. In halsbrecherischem Tempo müssen wir lernen immer mehr Verantwortung zu schultern, mit Verlust umzugehen und uns selbst nicht zwischen Terminen, To-Dos und Social Media Minderwertigkeitskomplexen zu verlieren. Mit seinem dritten Album versucht Lukas Droese diesem Druck zu entkommen und uns aus der Schockstarre zu reißen. „hinter dem Lärm“ ist Sprachrohr für die Worte, die uns im Halse stecken bleiben, für die Emotionen, die tief vergraben in uns brodeln und wir nicht in Sätze gießen können. 13 Songs die vermutlich mehr Tränchen verdrücken als Tanzbeine schwingen werden, nach denen man sich aufgewühlt und doch leichter fühlt. Während der Hamburger Sänger in „25 Stunden“ oder dem Titelsong „hinter dem Lärm“ nach Wegen sucht, im Wettrennen mit der Zeit die Oberhand zu behalten, erzählt „Fluchtwagen“ im Stile eines 80er Jahre Heist Movies mit rumpelndem Indie Sound die Geschichte einer bedingungslosen Liebe. Und nein, nicht Bonnie & Clyde. „Fluchtwagen“ hat Droese für seine Tochter geschrieben.

Steig ein
Ich stelle keine Fragen
Ich fahr‘ den Fluchtwagen

Auch vor Tabuthemen wie Fehlgeburt und Demenz macht Lukas Droese nicht halt, teilt im emotionalen Höhepunkt des Albums „dein Licht“ den wohl größten Schmerz aller werdenden Eltern und verarbeitet in „hungriges Biest“ die Demenz seines Großvaters. Diese bemerkenswerte Ehrlichkeit durchzieht „hinter dem Lärm“ und unterscheidet es von seinen Vorgängern.
Solang die Zeit sich dreht
Und mein Herz mich trägt
Trag ich dich
In mir brennt immer ein Licht, immer dein licht
Nach seinem Debütalbum „Alles wird“ (2018) war Droese einer der aufstrebenden Pop Poeten des Landes, mit Auftritten im TV, Rotationen bei großen Radiosendern und Supportshows für Johannes Oerding, bis auch ihn die Pandemie ausbremste. Sein zweites Album „Umwege“ (2020) ertrank im Covid Strudel und ließ ihn ausgebrannt zurück. „hinter dem Lärm“ ist in dieser Hinsicht auch eine ganz persönliche Comeback Story für den Musiker. „Ich begreife das Album als eine Art Collage“ sagt Lukas Droese „Moderne Popsongs hängen neben klassischen Liedermacher Stücken, rumpeliger Indie-Sound klebt unter leichtem Lo-Fi Soul/Pop.“ Auch die Entstehung von „hinter dem Lärm“ unterscheidet sich grundlegend von seinen Vorgängern. Zum ersten Mal hat er nicht nur die Songs geschrieben, sondern auch zum Großteil produziert, gemischt und gemastert. So unkonventionell die Herangehensweise, so frisch und eigen klingt das Ergebnis.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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