Kannheiser

Als Sinnbild für die Menschheit, die ebenso wie einst die Dinosaurier kurz vor dem Weltuntergang steht, versteht sich der Name der EP. Zu wehren wisse sich die Menschheit einzig durch den Optimismus, welcher im Sound von Kannheiser zweifelsohne deutlich wird. Von Medien wie der SZ und Puls mehrmals als Band der Woche betitelt und für ihren mutigen, verträumten Sound gelobt, haben sich Kannheiser einen Namen in der Deutschpop Szene erspielt. Mit „Dinosaurier“ erscheint eine EP, auf der die letzten vier Singles gebündelt und um eine weitere ergänzt werden. Das Produkt ist eine überzeugende Visitenkarte der „Neuen Deutschen Zärtlichkeit“, wie die Band sich selbst beschreibt. „Die Neue Deutsche Zärtlichkeit sieht sich musikalisch in der Tradition der NDW, setzt sich aber den Fokus auf ein weiches Rollenbild das im Gegensatz zur Neuen Deutschen Härte und Bands beispielsweise wie Rammstein steht.“ Der treibende Titeltrack „Dinosaurier“ mit seinem funky Bass Groove und den Synths lädt zum Tanzen ein, während „Helene, Nur Zur Info“ balladeske Züge und Kannheisers Faszination für den deutschen Schlager offenbart, den die Band humoristisch auf die Schippe nimmt. Zwischen ätherischem Synth Pop und Achtziger Jahre Indie schwebt die Musik der Münchner in beflügelnden Wolken voller Zärtlichkeit. Mit „Ufos“ heben Kannheiser in diese synthgeladene Sphären ab und liefern, wie auch auf „Ego“ Falco-eske Einlagen. Dazu gesellt sich ein Refrain, der sich für ein diverses, von Rollenklischees befreites Männerbild einsetzt und den selbst Herbert Grönemeyer nicht besser hätte schreiben können. All das mündet in der „Neuen Deutschen Zärtlichkeit“, die gleichermaßen druckvoll, gewitzt und sexy daherkommt. Entstanden in der Pandemie erzählen die fünf Tracks von verschiedenen Themen, haben aber dennoch eine klare Gemeinsamkeit, wie die Band ausführt. „Wir behandeln die Reisesehnsucht (Rom), die Liebeslust (Helene), haben uns von Männerbildern befreit (Ufos), zu viel in den Spiegel geschaut (Ego) und verloren dennoch nie die Hoffnung, trotz einer Weltuntergangsstimmung (Dinosaurier). Daraus entstand eine kleine Sammlung an Erinnerungen, die Lust auf Zukunft machen.“ Dieser vitalisierende Sound, den Kannheiser auf der „Dinosaurier“ EP anführen, wirkt stimulierend. Wie ein Feuer breitet sich die positive Mentalität in der Musik der Band schlagartig auf. Fünf energiegeladene Songs voller nostalgischer Gefühle, oder wie Kannheiser selbst sagen. „Die Songs sind wie ein guter Wein: sie wecken Erinnerungen, schmecken vielleicht nicht jedem, aber letztendlich knallen sie einfach alle gut.“

 

 

 

 

 

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