KMPFSPRT
KMPFSPRT
Es ist 2024. Die AfD ist noch immer da, in Europa tobt ein Krieg, das Klima spielt verrückt, in den Innenstädten findet man keinen bezahlbaren Wohnraum mehr, Klubs sterben wie die Fliegen, Europa mauert sich zur Festung und vermutlich werden am Ende auch die Bayern wieder Meister. Wie soll man da bitte die Hoffnung wahren und nicht in negativem Fatalismus versinken? Wie auch immer sie es angestellt haben, aber: KMPFSPRT schaffen auf ihrem neuen Album "Aus gegebenem Anlass" genau das. Statt in Moll-geschwängerte Depressionen abzudriften und kryptische Weltuntergangsszenarien zu kreieren, besinnen sich die vier Kölner auf das, was sie seit Anfang ihrer Karriere - immerhin befindet sich die Band mittlerweile in ihrem vierzehnten Jahr - stark gemacht hat: Kämpferische Hoffnung, ein Sinn für Humor, Melodien, die man so schnell nicht aus dem Ohr bekommt und Texte, die unvermissverständlich klarmachen, dass man mit Rassismus, Kapitalismus und Unterdrückung niemals seinen Frieden machen wird, aber weit davon entfernt ist, verzweifelt die Flinte ins Korn zu werfen und passiv den Status Quo zu betrauern. Stattdessen strotzt "Aus gegebenem Anlass" nur so vor positiver Energie, vor großen Gesten, kleinen, persönlichen Geschichten und klaren Worten, die den Hörer mal aufmunternd in den Arm nehmen und mal auffordernd in den Allerwertesten treten. Denn eins sollte nach gut 45 Jahren Punkrock klar sein: Es geht immer nur zusammen: "Du und ich gegen die Idiotenarmee", wie es in "Bisher alles gut", der ersten Single, treffend heißt. Für das bereits fünfte Album der Band haben sich KMPFSPRT zum zweiten Mal mit dem Produzenten-Duo Kurt Ebelhäuser und Michel Wern (sonst tätig für PASCOW, die DONOTS und viele mehr) zusammengetan und von Tag eins an zusammen an neuen Songs gearbeitet: "Wir wollten zurück zum gemeinsamen Songwriting, alle zusammen in einem Raum, wie am Anfang der Band, ohne, dass jemand mit fertigen Songs in den Proberaum kommt", so Gitarrist David Schumann. Und tatsächlich fühlt sich "Aus gegebenem Anlass" wie eine neue Geburt der Band an: Die Songs sind kürzer, kommen schneller zum Punkt und werfen jeglichen Ballast aus alten Tagen über Bord. Trotzdem - oder gerade deshalb - klingen die Songs zu 100% nach KMPFSPRT. Punk? Pop? Indie? Post-Hardcore? Einfach einmal alles, bitte. Mission accomplished. "Aus gegebenem Anlass" ist das erste Album der Band auf Rookie Records, Heimat von unter anderem PASCOW, LOVE A und den leider gerade aufgelösten SPERMBIRDS. Es könnte also kaum besser passen. KMPFSPRT sind bereit wie nie und klingen 2024 mindestens genauso frisch und dringlich wie zehn Jahre zuvor. Jeder, der die Band bereits in eine Schublade gesteckt hatte, sollte nochmal ein Ohr riskieren. Denn auch wenn die Welt vor die Hunde geht - auf eins kann man sich verlassen: KMPFSPRT liefern den Soundtrack dazu. Hittig, listig, bissig. Und dann das Ganze auf Repeat. Sie sitzen bei Lanz und erzählen Lügen. Sie hetzen, sie zündeln, sie spalten, sie diffamieren. Entweder aus Überzeugung oder aus Kalkül. Schwer zu sagen, was davon schlimmer wäre. Sie bezeichnen sich selbst als "konservativ". KMPFSPRT buchstabieren in "Das Ende aller Tage", was sie wirklich sind: A B G E F U C K T E N A Z I Schweine.
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