Hadern
Hadern
Haderns Debut-Album „Guter Mann“ begann mit einem Sozial-Experiment: Kann man erwachsene Musiker zu einer Band zusammenschweißen? Das Ergebnis: Ja, es geht. Allerdings nur, wenn man es ernst meint mit den Details. Um jede Textzeile, jeden Akkordwechsel wurde gerungen. Nahezu die Hälfte der geschrieben Stücke schaffte es nicht in den Aufnahme-Himmel. Inhaltlich ging es den Songwritern Michael ‚Endverbraucher‘ Schrenk und Eugen Mondbasis um eine altersgerechte Themenwelt. Letztgenannter hatte zudem bislang keine Erfahrung mit deutschsprachigen Texten und so war das Credo Realitätsbezug ein ständiger Begleiter. Musikalisch war der Entwicklungsprozess dagegen umso experimenteller. Eine Kapelle im Findungsprozess ist nichts für schwache Nerven. Hatten die Mitglieder der Moonband, Katrin Bobek (Mandoline) und Eugen Mondbasis (Gitarre) und ihr langjähriger Produzent Martin M. Hermann, noch so etwas wie ein musikalisches Einvernehmen, so wurde dieses von Florian Dérangé (Bodhrán), Fernando Gschwendter (Bass) und Anna ‚Doc‘ Martin (Akkordeon) gründlich zerlegt. Was hier nämlich mitkommt, sind traditionelle irische Tunes, Punk, Gypsy-Swing und bayrische Stubenmusik. Und dennoch wurden alle diese Zutaten zu einem eindeutigen Geschmack verbacken: Nennen wir es mal „Gassen-Folk“. Aufgenommen wurde das Album von Martin M. Hermann, größtenteils live, in der tschechischen Enklave. Dieser Ort eignet sich hervorragend, um an den klanglichen Details zu arbeiten. Hier sollte es offen und groß wie ein Kirchenchor klingen, dort kompakt und intensiv wie eine Session-Band am Lagerfeuer. Eine dumpfe Bodhrán und ein knackiger Kontrabass, „Pink Panther“ und „Stille Nacht“, trockene Gitarren und schwebende Mandolinen-Riffs, eingewickelt in ein flächiges Akkordeon und weite Gesänge: Ein Sound, den es auf Deutsch, vor allem aus dem Süden, bislang nicht gab.
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