HAMPE

Vielleicht ist Dir der Name HAMPE bis jetzt noch nicht begegnet - der Sänger, Songwriter und Texter hinter diesem Namen aber möglicherweise schon. Zumindest, wenn kraftvolle Live-Musik mit Haltung, Humor und absoluten Höllengrooves bei Dir hoch im Kurs steht. Denn dann könnte, nein: müsste Dir LE FLY schon untergekommen sein, Hamburgs erbarmungslose Live-Abrisskugel, die jedes verdammte Konzert zur totalen Messe aus Liebe und Energie hochpeitscht, bis sich alle nassgeschwitzt und heiser in den Armen liegen. Mit ihrer unerbittlichen Energie erobern die Eckis aus St. Pauli im DIY-Prinzip immer größere Festivals, Regionen und Fan-Herzen - und avancieren mancherorts zu regelrechten Legenden. Wie etwa beim DEICHBRAND Festival, wo LE FLY als einzige Band seit mittlerweile rund eineinhalb Dekaden jährlich zur immer gigantischer ausfallenden Live-Party einlädt. Kein Wunder, denn sie beweisen immer wieder neu, dass zwischen Rock, Reggae, toughem Rap, großen Refrains und wildem Gemoshe wirklich alles erlaubt ist, was gefällt und irgendein Gefühl auslöst - natürlich immer ein positives. Dabei stets im Fokus und Spotlight: Sänger OLLI HAMPE als der dauerspringende Zeremonienmeister kollektiver Eskalation. Nach vier Alben mit LE FLY, nach zahllosen Tourneen und endlos viel gemeinsam verbrachter Zeit verspürte OLLI HAMPE zuletzt ein wachsendes Bedürfnis nach einem musikalischen Alleingang, nach selbstkomponierten Songs, deren Klang und Richtung er ganz allein bestimmen und entwickeln kann. Und nach lyrischen Inhalten, die ungefiltert und direkt das Innere in den Fokus rücken. „Damals, bei meiner Rockband vor LE FLY - was jetzt schon bald 20 Jahre her ist - habe ich noch viel mehr über Dinge getextet, die ganz aus mir heraus sprachen. Aber LE FLY haben textlich und inhaltlich ja einen anderen, kollektiveren Ansatz, und so fielen auf dem Weg immer wieder Texte ab, die dort einfach nicht passten, weil sie zu persönlich und auch melancholisch waren“, erzählt er. „Deshalb haben auch viele der Texte, die ich jetzt auf diesen ersten Solosongs verwende, schon eine längere Geschichte oder zumindest einen älteren Ansatz - aufgeladen mit mehr Aktualität und meinem Empfinden in der Gegenwart. Ich konnte bei HAMPE eben vollkommen frei nur über das schreiben, was mich gerade in dem Moment beschäftigt.“ Direkt der erste unter HAMPE veröffentlichte Song „Wenn Du gehst“, Mitte Dezember erschienen, belegt, mit viel Verve und Urvertrauen OLLI HAMPE diese neuen Ansätze und Akzente auslebt: Der Song ist eine Reise in HAMPES familiäre Kindheit und Jugend, voller warmer Erinnerungen und melancholischem Loslassen. Dazu ein offenherziger, spannend heterogener Sound, in dem man HAMPEs Wurzeln zwischen Alternative und Indie-Rock der 90er Jahre ebenso deutlich vernimmt wie das bei LE FLY erlernte Talent, Pop-getriebene Hooks zu schreiben, die irre eingängig, aber trotzdem niemals cheesy sind. Auf diese erste Meldung folgten weitere starke Singles: Zunächst „Nur So’n Gefühl“, der Titeltrack seiner Debüt-EP - ein nicht minder persönlicher, ja hochintimer Song, in dem sich der Storyteller auf eine Reise zu sich selbst begibt und dabei in einen Spiegel blickt, der all die selbstreflexiven Fragen auslöst, die eine Innenschau so mit sich bringt: Was will ich eigentlich - und warum? Habe ich ein Ziel? Eine Mission? Oder zumindest einen Plan? Warum wird mir manchmal ohne Vorwarnung alles einfach zu viel? Und wie komme ich von der Alltags-Resignation wieder zurück in die Zuversicht? Es folgte „Aus der Traum“, ein Song über das Unterwegssein und das Leben als Musiker, der eine Balance finden muss zwischen den großen Momenten auf den Clubbühnen und der Notwendigkeit, seine Miete bezahlen zu können. Ein Song über die Leidenschaft des Musikmachens, aber auch ein Blick darauf, was man dafür gegebenenfalls alles aufgeben muss. Sowie zuletzt „Lichtermeer“, ein leichtfüßiger, aber schmissiger Bastard aus hochwertiger Pophook, angriffslustigem 90s-Rock-Solo und geschickt eingestreuten elektronischen Versatzstücken. „Lichtermeer“ beschreibt dieses Persönliche in seinen Songs auf eine ganz besondere Art; denn für den Track lud er die Singer/Songwriterin Alin Coen ins Studio ein, mit der er auf berührende Weise das Ungleichgewicht in einer Partnerschaft illustriert, die letztlich aus Mangel an Selbstliebe und Begeisterung scheitert. Mit Alin verbindet ihn eine besondere Geschichte: Die beiden sind Freunde aus Jugendtagen, haben stets den Kontakt gehalten - und sind sich nun endlich einmal auch außerhalb der gemeinsamen Schullaufbahn musikalisch begegnet. Entsprechend besonders ist dieses Ergebnis geraten. Komplettiert wird die EP von „Das Kommt Mir Bekannt Vor“, einem Song über den Elefanten im Raum, das Schweigen in einer Beziehung, obwohl es so viel zum Reden gibt. Dieser einfühlsame Song mit Garagen- Rock Allüren wurde bereits einmal in seiner Ursprungsform auf Englisch performt, vor ca. 20 Jahren. Diese fünf Songs erscheinen nun als HAMPES erste Solo-EP am 18. April, und auch, wenn es erstmal nur fünf Songs sind, lässt sich erkennen, wie viel Potenzial und Spielraum für popkulturelle Freiheit in HAMPE steckt - und wie viel Wärme, sich mit voller Lust und Inbrunst den persönlichen Seiten zu widmen. „Es ist halt schon ein Unterschied, ob man derart persönliche Texte über Jahre vor sich hin in seinem stillen Kämmerlein schreibt - oder ob man sich dafür entscheidet, sie endgültig mal zu Songs zu formen und sie zu veröffentlichen, mit dem Wissen, dass man über all diese persönlichen Dinge dann auch sprechen muss“, sagt er. „Zwischendurch fragt man sich schon: Interessiert das überhaupt einen, was ich so fühle und denke? Aber jetzt bin ich getragen von dem schönen Gefühl der Bereitschaft, das auch zu teilen.“ Und das auch musikalisch. Er beschreibt sich selber lächelnd als Komponist und Musiker „nicht gerade als totale Granade“, hat sich alles selber beigebracht und ist immer froh, „wenn ein Gefühl einen Text, der Text eine Melodie und die Melodie dann den Song irgendwie vorgibt. Das liegt sicher auch daran, dass ich in den ganzen Jahren bei LE FLY den Fokus voll aufs Singen gelegt habe“. Wenn er dann eine Idee und ein Grundgerüst hat, lässt er sich unterstützen von Musikern, denen er vertraut - wie seinem Produzenten Benno Kupsa, der auch das letzte LE FLY-Album produzierte. Viele der vorliegenden Songs haben über die letzten Jahre zahlreiche, höchst unterschiedliche Phasen durchlaufen, „doch das Erstaunliche ist, dass ich mit allen letztlich wieder bei dem ankam, was ich mir im ersten Moment des Entstehens dazu gedacht hatte, als ich mit meiner Gitarre zu Hause saß“, schildert HAMPE. „Die Reise dieser Songs war schön und spannend, aber es fühlt sich jetzt auch gut und richtig an, dass das, was da jetzt erscheint, eine sehr ursprüngliche Version meiner Erfahrungen und Ideen ist.“ So geht es in HAMPES Musik um ein Feiern des Lebens, um das Festhalten an den großen Träumen, aber auch um das Bewusstsein, welche Opfer man dafür heutzutage aufbringen muss. Er macht sich ohne jede Scheu und Schönfärberei inhaltlich wie klanglich auf den Weg zu sich selbst und dürfte damit zahllosen Menschen aus der Seele sprechen - gerade aktuell, wo viele gesellschaftliche Entwicklungen ein Gefühl von Ohnmacht und Lethargie auslösen. Das alles macht Geschmack auf mehr - und das wird auch kommen: „Nur So’n Gefühl“ ist nicht nur HAMPES erste Meldung, sondern der Auftakt für viele weitere Songs, Ideen und Pläne. Der direkt nächste ist eine Live-Umsetzung seiner Solomusik, die am 18. April - und damit am Abend der VÖ dieser EP - auf der Bühne des Hamburger Indra ihre Premiere erfahren wird. Weitere deutschlandweite Shows sind in Planung.

 

 

 

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