Gut

GUT nennen ihre Musik Countrybeat, weil ihnen das Wort gefällt, sagt die Band. Und obwohl hier und da ein Banjo oder eine Mundharmonika zu hören ist, klingt ihr neues Album »Wir bleiben draussen« nach Großstadt. Aufgenommen in der Dithmarscher Provinz, genauer im neuen Studio von Pascal Fuhlbrügge, rattert das Schlagzeug wie ein D-Zug durch den Titelsong »Wir bleiben draussen« oder durch den »Tunnel am Ende des Nichts«. Bläsersätze, aus der Zeit gefallene Keyboards und am Ende sogar eine Sitar kommen auch zum Zug, ein kurz und heftig herein gewehter Chor erinnert von Ferne an EoC und die Scherben. Die Band, bestehend aus Kristina Brons, Jan Fritsch, Jochen Klüßendorf, Lutz Möllmann und Gordon Wray, vermeidet Klischees wo es geht und Klüßendorf singt seine Texte, als müsse er keinem was beweisen - klar genug, dass man die Gedanken heraushört und kryptisch genug, dass noch Platz für eigene ist. Um dann wieder von etwas Bekanntem abgeholt zu werden. Zu entdecken ist Erich Kästners »Sachliche Romanze«, die hier ein schönes, neues Gewand bekommt. Es geht um Menschen, um Tiere, um Tunnel und Fernseher und um die Moral von der Geschichte, zu hören in »Zweierlei Mass«: „Und so verlass ich die Toilette wie ich selbst sie gerne vorgefunden hätte“, und gesellschaftliche Entwicklungen, zu denen man einfach nur sagen möchte: Wir bleiben draussen!

 

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