Grace

Die große Welt verwirrt uns.

 Sie zeigt uns so berauschend viele Möglichkeiten auf, dass uns mitunter keiner der Wege als der zweifelsfrei richtige erscheinen mag. Auf der Suche nach unserem Platz, nach unserer fassbaren „Kleinen Welt“ bedarf es Geduld, Ausdauer und dem Mut zu Entscheidungen.
 Grace hat sich entschieden.
 Schon früh für die Kunst, für das Muttersein und nach vielen Jahren im Live-und Labelgeschäft nun auch für ihre eigene Musik in deutscher Sprache. Jedoch immer wieder auch dagegen, jede, der ihr im Laufe der Jahre gebotenen Möglichkeiten wahrnehmen zu müssen. Und somit letztlich auch für den richtigen Zeitpunkt. Wer Grace begegnet, steht, wie ihr Name es verheißt, vor einer anmutigen Frau. Eine wilde Mähne, große Bambi-Augen, ihr Blick über jede Bemühung um Aufmerksamkeit erhaben. In einer Welt, in der Frauen sich gezwungen sehen, sich zu entscheiden, was für eine Frau sie sein wollen, wirkt sie, als wären diese Fragen in ihr hinfällig. Sie muss nicht gefallen. Nicht um jeden Preis. Vielleicht liegt genau darin ihre Anziehungskraft. Und gerade als man diese mit Unnahbarkeit verwechseln will, fängt sie an zu singen. Darüber, dass auch sie Schutz sucht, wie klein man sich fühlen kann, wenn einem Großes bevorsteht und davon, dass all die verfügbaren Freiheiten nur dann einen Sinn für sie ergeben, wenn sie wie jetzt kopfüber in eine von ihnen eintaucht. Und plötzlich ist sie ganz nah. Eine von uns. Eine ganz besondere. So klein ist die Welt. Die schöne Berlinerin mit nigerianischen Wurzeln, die zuvor schon mit Seeed, Deichkind, Die Fantastischen Vier, Peter Fox, Miss Platnum, Megaloh u.v.m. gearbeitet hatte, wurde aus gutem Grund im Jahr 2012 von Max Herre als die weibliche Stimme auf seiner „Hallo Welt“-Tour verpflichtet. Diese Aufforderung gleicht einer Initialzündung für das was kommen sollte. „Als ich überlegt habe, wer auf meiner Tour die weibliche Stimme sein könnte“, sagt Max Herre, „kam für mich nur Grace in Frage.“ Max Herre war und ist davon überzeugt, „dass sie zu den ganz wenigen gehört, die glaubwürdig Emotion transportiert, ohne die Grenze zum Pathos zu überschreiten“. Und er hat Recht behalten. Namhafte Künstler wie Maxim werden ebenfalls auf Grace aufmerksam. „Sie klingt wie feiner, weißer Sand“ sagt er über ihre Stimme und arbeitet fortan mit ihr an der Entwicklung weiterer Songs. Wir können also gespannt sein, auf Neues von Grace. „Kleine Welt“, ihr erster Online-Release, produziert von DJ Farhot (Nneka / Haftbefehl), lässt freudig erahnen, was uns erwartet. Gemeinsam mit Justin Balk schrieb sie „Kleine Welt“, über das „Im-Großen- Suchen und „Im-Kleinen-Finden“. Ihre warme, eindringliche Stimme fügt sich spielerisch und angenehm unaufdringlich in das tanzbare (Pop-DrumNBass-TwoStep-) Instrumental ein, welches eine der vielen Facetten ihrer musikalischen Entfaltung zeigt.
„Alles war möglich
Nichts blieb wirklich lang
Nur, dass alles möglich bleibt
Wenn man sich nicht entscheiden kann.“
(Grace in „Kleine Welt“, 2014)

 

 

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