Esther Graf

Geburtstage sind eine seltsame Sache. Ab einem gewissen Alter zumindest; mit Mitte Zwanzig zum Beispiel. Eine Zeit, die gemeinhin als der schönste und aufregendste Abschnitt im Leben beworben wird. Wenn man die behütete Kindheit fast vollständig hinter sich gelassen hat und so langsam mit beiden Beinen in der Erwachsenenwelt angekommen ist. Und trotzdem schwingt an diesen besonderen Tagen oft eine emotionale Zerrissenheit irgendwo zwischen Melancholie, Ernüchterung, ein bisschen Unsicherheit und natürlich jeder Menge Neugierde mit, was die Zukunft wohl bringen wird. Ein Gefühlschaos, das Esther Graf auf ihrem mit Hochspannung erwarteten Debütalbum „happy worstday“ festgehalten hat, mit dem sich die österreichische Sängerin und Songwriterin nun so vielschichtig wie nie zuvor präsentiert! In den letzten zweieinhalb Jahren hat sich Esther Graf mit ihrem sympathisch eigensinnigen Kick Ass-Sound aus Pop, Grunge, einem kleinen Schuss Punkrock und erfrischend direkten In-Your-Face-Lyrics zu einer der eigenständigsten und beliebtesten Künstlerinnen im Deutschpop entwickelt. Ein zeitgemäßer Power-Mix, mit dem die Wahlberlinerin für jede Menge fresher Vibes in der deutschsprachigen Musik sorgt und sich das Standing als neue Stimme der Gen Z erspielt hat. Momentan vereint sie mehr als 73 Millionen Audiostreams, über 8 Millionen Views ihrer Videoclips auf sich und begeistert fast 1,1 Millionen monatliche Spotify-Hörer:innen. Nach dem Release ihrer gefeierten EPs „Red Flags“ (2021) und „nach den schlechten tagen“ (2023), schweißtreibenden High-Energy-Shows auf ihren ausverkauften Headliner-Tourneen durch europäische Clubs und den wichtigsten Festivals sowie unzähligen Stories von der Bravo bis zur Vogue beginnt die „New Faces“-Award-Preisträgerin nun die nächste Etappe ihres aufregenden Weges. Schon immer war ihre Musik von einer gewissen Widersprüchlichkeit geprägt, mit der Esther Graf perfekt das ebenso diffuse Lebensgefühl der Gen Z einfängt. Eine Stimmung zwischen persönlichen Struggles wie Herzschmerz und Selbstzweifeln, aber auch der Suche nach der eigenen Identität und dem Drang, sich auszuprobieren. Nachdem sie sich mit ihren ersten Songs den Ruf als „Queen Of Heartbreak“ erarbeitet hat, fühlt sich Esther Graf nun zum ersten Mal bereit, über alle Facetten ihres Lebens zu sprechen: Deep-Talk über Ups und Downs einer jungen Frau, die gemeinsam mit allen Followern ihren „happy worstday“ zelebriert. „Auf dem Papier feiere ich im kommenden Herbst meinen 25. Geburtstag, als Musikerin den Release meines ersten Albums. Beides sehr wichtige Ereignisse, die für mich stark mit gemischten Emotionen verbunden sind. Ich fand schon immer, dass 25 ein interessantes Alter ist. Ich habe sogar kurz überlegt, ob ich die Platte nicht nach dieser Zahl benennen sollte“, so Esther grinsend, bevor sie ungewöhnlich ernst wird. „Seit einiger Zeit ist die Beschäftigung mit der Quarterlife-Crisis ein großes Thema für mich. Gedanken und Probleme, die man mit Mitte Zwanzig einfach automatisch hat. Angefangen bei der Angst vorm Älterwerden und Zukunftsangst bis zu anderen Insecurities, die mit dieser Phase verbunden sind. Und auch als Künstlerin frage ich mich ständig, ob ich gut genug bin.“ Auf „happy worstday“ verarbeitet sie nun, was es bedeutet, erwachsen zu werden. Persönlich als auch musikalisch. Einen ersten Teaser ihrer neu gewonnenen Reife hat die Musikerin bereits Ende letzten Jahres mit dem Intro-Song „esther“ veröffentlicht; ihrer ganz persönlichen Laudatio, auf der sie von Selbsthass und Selfcare, von Verletzlichkeit, Stärke und dem Mut erzählt, sich nicht unterkriegen zu lassen. Und davon, für die Musik immer wieder an ihre Grenzen zu gehen. Eine Entschlossenheit, die sich durch ihr nun vorliegendes Debütalbum zieht, wie Esther Graf auch mit millionenfach gestreamten Vorabsingles wie der bittersweeten Montez-Kollaboration „überall“, dem stark-schwachen „vergessen“, dem romantischen Urban-Lovesong „vitamin d[u]“ und dem Poppunk-Banger „she´s so cool“ gezeigt hat; einem empowernden High-Five an alle unerschrockenen Frauen, die konsequent ihr Ding durchziehen. „happy worstday“ ist eine Momentaufnahme all dessen, was in der Sängerin und Songwriterin brodelt. Eine schonungslos ehrliche Coming-Of-Age-Erzählung, deren Anfänge während eines gemeinsamen Songwriting-Camps in ihrer Heimat Kärnten mit Tom Hengelbrock und Alex Isaak zu finden sind. So wie der Befreiungsschlag „SOS“, auf dem die Österreicherin gemeinsam mit ihrer Label-Kollegin Elif zu hören ist. Powerfrauen unter sich. „Ich hatte lange das Gefühl, das Thema Stress wäre zu klein und unbedeutend für einen Song. Doch irgendwann ist mir einfach der Kragen geplatzt. Ich nehme diesen ständigen Leistungsdruck auch bei meinen Freund:innen wahr, die während ihres Studium kaum noch Zeit zum leben haben, sondern komplett in diesem Hamsterrad gefangen sind. Mit Elif verbindet mich, dass wir ähnliche Erfahrungen in der Musikindustrie gemacht haben. Gerade als Frau muss man sich von überwiegend männlichen Gesprächspartnern enorm viel sagen lassen, wenn man sich über etwas beschwert. Man bekommt dann gerne gesagt, man solle sich nicht so stressen. Aber natürlich macht man sich Druck, um alles optimal hinzubekommen. Auf diesem Stück lassen wir so richtig Dampf ab!“ Esther Graf mag klare Ansagen, wie sie auch in dem augenzwinkernden „background check“ demonstriert–einer ziemlich unmissverständlichen Warnung an alle Wannabe-Lover, sich lieber nicht beim Fremdflirten von Esthers weitverzweigtem BFF-Netzwerk erwischen zu lassen. Denn Frauen sind bekanntlich die besten Beobachterinnen, die jedem noch so verschwiegenen Typen seine dunklen Geheimnisse entlocken. Von ihrer sanftesten und liebevollsten Seite präsentiert sie sich dagegen auf dem berührenden „ein lied“, das die Musikerin für ihre kleine Schwester geschrieben hat, während sie auf dem nachdenklichen „Fremde“ und dem treibenden Dance-Pop-Ohrwurm „wieso“ das Thema Break-Up verhandelt. Oder zumindest die Vorahnung eines Break-Ups. „Man lernt sich kennen, versteht sich super mit seinen Eltern, seinen Geschwistern und seinem Freundeskreis – alles perfekt soweit. Obwohl man meint, alles richtig zu machen, hat man das selsame Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. Wobei der weibliche Instinkt selten daneben liegt. Man versucht verzweifelt herauszufinden, woran es liegt. Doch manche Dinge lassen sich einfach nicht erzwingen...“ Ein weiteres Learning, das Esther Graf auf „happy worstday“ zwischen Empowerment, Verletzlichkeit, Wut, Trauer, Trost, Liebe und Selbstliebe verpackt. „Ich habe erkannt, dass ich viel besser weiß, wer ich bin und was ich will, als mir immer eingeredet wurde. Und ich habe in den letzten zwei Jahren gemerkt, was alles in mir steckt. Wie selbstbewusst ich sein kann und was mein Potenzial ist“, wie Esther auch in dem nicht ganz so ernst gemeinten Feelgood-Singalong „star potential“ erklärt, auf dem sie sich komplett dem Delulu-Modus hingibt. „Ich versuche, dieses besondere Gefühl zu beschreiben, das man manchmal beim Karaoke-Singen hat, wenn man im Adrenalinrausch alles gibt und überzeugt ist, man wäre die nächste Taylor Swift. Mich hat diese völlig übertriebene Leidenschaft an meine Tage im Schulchor erinnert, wo ich mit voller Inbrunst gesungen habe, als wäre ich beim Casting zum nächsten Superstar. Wahrscheinlich ein Phänomen meiner Generation, sich auf der Suche nach Fame in eine Insta- und TikTok-Welt zu flüchten und die Wirklichkeit komplett auszublenden.“ Könnte sein. Als ein fast surreales Erlebnis beschreibt Esther dagegen ihre Zusammenarbeit mit Bausa, mit dem sie im Duett auf der melancholischen Deutschrock/ Pop-Ballade „kippe hinterm ohr“ zu erleben ist. „Dieser Track ist schon vor zwei Jahren entstanden und wurde nochmal neu von uns eingespielt. Er spiegelt eine Phase meines Lebens wider, in der ich mich sehr lost gefühlt habe. Ich glaube, das Stück fängt diese Stimmung gut ein. Außerdem bin ein riesiger Fan von Bausas Stimme; einer der krassesten Sänger die es gibt. Wir haben zwei Tage und Nächte an dem Song gearbeitet. Während dieser Zeit haben wir uns wirklich intensiv kennengelernt und über viele Dinge gequatscht. Er ist eine f*cking Legende und irgendwie auch wie ein großer Bruder. Immer wenn ich diesen Track höre, fühle ich mich in diese zwei Tage zwischen kompletter Übernächtigung und Euphorie zurückversetzt. Und ich freue mich wahnsinnig, den Song im Sommer live zu spielen!“ Egal ob Pop-Punk, Rock, Urban, Dance oder Balladen – auf „happy worstday“ vereint Esther Graf alle Genres zu einem mal packenden, mal unter die Haut gehenden Hybrid-Mix. So wie auf dem verletzlichen „trash tv“, auf dem Esther von dem irgendwie beruhigenden Gefühl erzählt, sich von den Problemen anderer berieseln zu lassen, um sich selbst von den eigenen Struggles abzulenken. Eine emotionale Angreifbarkeit, die auch auf der ätherischen Popballade „taube“ zu spüren ist, mit der sich die Sängerin von einer noch nie gezeigten Seite präsentiert. „Auch dieses Thema habe ich mich lange nicht getraut, in der Musik zu verarbeiten. Es geht um Abschied und um meinen Glauben. Im letzten Jahr habe ich gleich drei mir sehr nahestehende Menschen verloren und zum ersten Mal so richtig getrauert. Mein Glaube hat mir in dieser Zeit extrem geholfen. Gleichzeitig bin ich sehr dankbar für die schönen Momente, die ich zusammen mit meiner Familie und meinen Freund:innen erleben darf. Ohne schlechte Zeiten weiß man auch die guten nicht wirklich zu schätzen.“ Persönliche Höhen und Tiefen, die Esther auch nochmal in eindrücklichen Worten auf dem letzten Song ihres Debütalbums, dem gleichnamigen Titeltrack von „happy worstday“ zusammenfasst. „Ich bin heute deutlich erwachsener als noch vor zwei Jahren. Dieser kindlich-naive Blick ist einer gewissen Ernüchterung gewichen, die mich vieles realistischer sehen lässt. Einerseits ist mein Leben als Musikerin aufregend, großartig und erfüllend, andererseits tendiere ich immer dazu, mich ständig zu hinterfragen, ob ich mir noch treu bleibe und ob das, was ich tue, mich wirklich glücklich macht. Früher habe ich ein starkes Gefühl des Lost-Seins gespürt. Daraus hat sich mit der Zeit eine klare Vision entwickelt, was ich machen möchte und was meine Ziele sind. Dieses Album soll keine platten Antworten auf komplexe Fragen liefern, sondern zeigen, dass wir alle mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Ich spreche über das, was mich bewegt. Und ich will anderen zeigen, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein sind.“ happy worstday, Esther Graf!

>

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Links:

 

www.facebook.com/esthergrafofficial

www.instagram.com/esthergraf