Dezemberkind

Auf ungewissen Wegen

In einer Zeit als Bands wie My Chemical Romance noch existierten, die Shirts mit gebrochenen Herzen bepinselt waren und sich der EMO-Hype gerade in seinem Zenit befand, fiel gleichermaßen der Startschuss für Dezemberkind. Heute, fast zehn Jahre später, ist vom einstigen EMO-Hype wenig geblieben. Die vier Stuttgarter hingegen haben die Grundzüge vergangener Tage noch immer auf ihrer Fahne stehen. Damals wie heute geht es bei Dezemberkind darum Emotionen ohne Filter und ungeschönt auf den Punkt zu bringen und diese mit ganzen Herzen über die Bühnenkante zu schreien. Getragen werden die deutschsprachigen Texte dabei von einem Sound, welcher irgendwo zwischen Punk- und Alternative-Rock zu verorten ist, der sich jedoch nicht davor scheut auch Genre-Grenzen zu überschreiten und ebenso Pop- als auch Hardcore-Elemente zulässt. Die Themen, die Dezemberkind dabei in ihren Texten aufgreifen sind teils autobiografisch, teils gesellschaftskritisch, machen aber auch vor politischen Missständen nicht halt und bewegen sich häufig zwischen Unsicherheit und Wut – man könnte behaupten Dezemberkind gelingt es scharfsinnig die Stimmung der aktuellen Zeit einzufangen und diese musikalisch als auch lyrisch widerzuspiegeln. Dies wird deutlich, wenn man die neue, noch unveröffentlichte EP „Auf ungewissen Wegen“ (VÖ 2017) der Stuttgarter betrachtet. So belichtet der Song „Tausend Optionen“, wie aus dem Titel bereits hervorgeht, sowohl die Chance als auch die Last, die auf vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen lastet. Er spricht ihnen vermutlich aus der Seele, wenn es darum geht zwischen den scheinbar unzähligen offenen Türen die für sich Richtige zu wählen beziehungsweise den für sich richtigen Weg einzuschlagen, ohne sich dabei untreu zu werden und sich selbst zu verlieren. In einem weiteren Stück „Brücken“ stellen Dezemberkind die in den beiden vergangenen Jahren immer wieder hochkochende Flüchtlingsdebatte in den Mittelpunkt und beziehen dabei ganz klar Stellung. In diesem Song plädieren sie mit Sätzen wie „Herzen und Arme weit offen über Grenzen und Glaube hinweg“ für mehr Offenheit und Integration. Für das Musikvideo zum Song „Brücken“ konnten zudem einige befreundete Bands wie beispielsweise ZSK, die Killerpilze oder Radio Havanna als auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International gewonnen werden. Dass Dezemberkind auf solche Bandfreundschaften zurückgreifen kann, kommt dabei nicht von ungefähr, wenn man berücksichtigt, dass die vier Stuttgarter in den vergangenen Jahren sowohl im In- und Ausland in einer Art Ochsentour weiter über 300 Konzerte heruntergerissen haben. Neben den bereits angesprochenen Bands erfolgten darüber hinaus auch Auftritte im Vorprogramm von u.a. Jennifer Rostock, Jupiter Jones, Itchy Poopzkid, Heisskalt oder CRO um nur einige wenige zu nennen. Weiter können Dezemberkind auf mehrere erfolgreiche bundesweite Headliner-Touren als auch diverse Festivalauftritte zurückblicken. Nach Veröffentlichung der selbstbetitelten EP „Dezemberkind“ (VÖ: 2009 / DIY) sowie dem anschließend erschienenen Album „Zwischen Trümmern und Träumen“ (VÖ: 2014 / Monster Artists) ging es dem Stuttgarter Quartett beim Schreibprozess zur dritten Platte unter anderem darum sowohl musikalisch als auch textlich noch eigenständiger und ausgereifter zu klingen ohne dabei verkopft zu wirken. Das passende Umfeld für den Schreib-, Aufnahme- und Produktionsprozess zur EP „Auf ungewissen Wegen“ wurde in Form des Sonic Diamond Studios und in Person von Sinja Müller gefunden. Für den Mix der Platte konnte Achim Lindermair (u.a. Itchy Poopzkid, Die Happy) gewonnen werden, das abschließende Mastering nahm Oliver „Olman“ Wiebe in den Nullzwei Studios / Herzwerk (Hamburg) vor, der in der Vergangenheit bereits Alben von Bands wie zum Beispiel ZSK, Jupiter Jones oder KMPFSPRT zum nötigen Feinschliff verholfen hatte. Mit der neuen EP „Auf ungewissen Wegen“ werden Dezemberkind ihren Weg ganz sicher gehen!

 

 

 

 

 

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