Der Plot
Der Plot
Der Plot ist eine Hip-Hop-Band aus Düsseldorf. Das klingt viel zu banal. Das ist der Kern der Sache, aber so, wie sich die Songs von Der Plot erst nach mehrmaligem Hören wirklich als das entpuppen, was sie eigentlich sind, ist es bei der Gruppe selbst genauso: Nachdem die beiden Rapper und Schulfreunde Conny und Elmäx mehrere Jahre im heimischen Kinderzimmer an ihren Styles feilten und beim gemeinsamen Döner den Geistesblitz hatten, sich (damals noch "cool" englisch) "The Plot" zu nennen, um klar zu machen, dass ihnen vor allem die Stories in den Songs wichtig sind, veröffentlichten sie 2008 ihren ersten Tonträger "Eselsbrücke". Ein Jahr später war schon wieder alles neu: Zwei MCs und eine "klassische" DrumsGitarreBass-Band standen da auf der Bühne und entwickelten auf einmal eine ganz eigene, mitreissende Dynamik. Der Plot wurde zur Band. Sie veröffentlichten ein gemeinsames Album, selbstverlegt und -produziert. Ihre ganzen Hoffnungen ruhten auf diesem Release. Und niemand nahm davon Notiz. Nichts. Die Band stürzte in ihre absolute Tiefphase. So viel Mühe und dann das. Leise Gedanken an Trennung machten die Runde. Vielleicht war es doch die falsche Entscheidung. Ein letzter Versuch: Die Teilnahme am VCB, dem Online-Rap-Battle, an dem auch Bands teilnehmen durften. Wenn das auch nicht funktionieren würde, dann würde Der Plot auch nicht mehr funktionieren. Es gab keinen Ausweg, keinen Plan B. All in. Und dann gewinnen die das Ding. Auf YouTube werden Der Plot-Videos hin und hergeschickt und tausendfach geliked. Plötzlich sieht die Band eine Fanbase wachsen und wachsen und immer größer werden. Sie nehmen noch ein Album auf, "Mit der Concorde über den Atlantik" und ähnlich Überschall-mässig starten sie durch. Sie werden in einschlägigen Hip-Hop-Medien gefeatured, von den verschiedensten Seiten gibt es Lob und Anerkennung und dann folgt die Tour als Support für 3Plusss und Sorgenkind, auf der Der Plot beweist, wie viel Druck sie auf die Bühne bringen, wie viel Bums zwei MCs mit Band haben. Gekrönt wird die Zeit von einem umjubelten Auftritt auf der Hauptbühne des Splash Festivals. Der Plot ist angekommen. "Das ist das Einzige, was ich richtig gemacht habe.", sagt Elmäx. Und vielleicht ist es nicht das Einzige, aber auf jeden Fall eine Sache, auf die das definitiv zutrifft. Denn wenn Der Plot im Herbst dieses Jahres auf große Headliner-Tour durch Deutschland gehen, haben sie mit "Interrobang" ein wahnsinnig freshes Album im Gepäck, mit dem sie allen zeigen, wofür Der Plot steht: Musikalisch und textlich frei - und trotzdem aus einem Guss. Immer bereit, uns eine Story zu erzählen. Der Plot eben. Was ist ein Gentleman im Jahr 2015? Kann man heute überhaupt noch ein Gentleman sein, ohne vollkommen als „von gestern“ abgestempelt zu werden? Muss der moderne Gentleman die Pfeife gegen Koks und den Stock gegen eine großflächige Tätowierung tauschen? Und ist Sean Connery eigentlich schon tot? Sicher ist: „Hier funkeln keine Diamanten in dem Gentlemen's Club“, von dem Elmäx und Conny, die beiden Rapper der Band „Der Plot“, erzählen. Es geht um stereotype Geschlechterrollen, abgedroschene Dating-Klischees und Nutellabrote – also doch nur ein ganz normaler Abend im Club? Mit ihrer neuen Single „Gentlemen's Club“ aus ihrem aktuellen Album „Interrobang“ (erschienen im September 2015) beschreiben „Der Plot“ den Wunsch, aus dem typischen „Ich Junge, du Mädchen“ Rollenkorsett einer Disconacht zu entkommen. „Lass uns Pferde stehlen Baby – und Salami machen“! Die alten Anmachsprüche mit neuen Pointen versehen und Cool-Sein durch Nett- Sein ersetzen, das ist die Message. Fehlerhaft sein, schwach sein, unperfekt sein – ein Motiv, welches sich durch das gesamte Album der Düsseldorfer zieht und nicht zuletzt auch deutlich in der vergangenen Single „Colossus“ zu hören war, welche eine düstere Zukunftsvision einer technoiden Leistungsgesellschaft zeichnete. Doch während „Colossus“ noch auf Drum-N-Bass-Rhythmen unterwegs war, ist „Gentlemen's Club“ nun ein eher klassisches, aber durchaus tanzbares Hiphop-/Pop-Instrumental; die vier Jungs stellen ihr breit gefächertes musikalisches Interesse im Bezug auf Ihre eigene Musik mal wieder eindrucksvoll unter Beweis – wobei der Fokus diesmal eindeutig auf Pop-Appeal gelegt wird – Hooks zum Mitsingen und Beats zum Tanzen prägen das Soundbild von „Interrobang“. Dass es funktioniert, zeigte die erste Headliner-Deutschland-Tour der Band, welche die (mit einer über 100 Gig starken Live-Karriere durchaus bühnenerfahrene) Truppe im Oktober 2015 durch 10 Städte (u.a. Hamburg, Berlin, München, Frankfurt & Stuttgart) in ganz Deutschland führte - „Bei uns wird getanzt!“ war das klare Motto für die neuen Live-Shows.
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