BRKN
BRKN
„Es ist viel passiert. Und ich schlag mich gut, ich schlag mich echt gut und das ist auch okay. Aber ich will mich gar nicht mehr schlagen. Ich will mich nicht mehr durchschlagen müssen, Tag für Tag, ich will endlich Ruhe, Frieden, sanft und sicher, aber vielleicht ist es einfach nichts für uns. Diese Unruhe wird uns noch umbringen.” Viel ist bei BRKN passiert. 2021 erschien nach dreijähriger Pause sein drittes Album „Drama“. Sein bisher erfolgreichstes Album, auf dem er seinen Stil perfektioniert: Eine opulente Soundkulisse, emotionale Texte über Trennung und mentale Gesundheit, bei denen Tränen fließen können. Der Tausendsassa präsentiert der Szene ein Konzeptalbum, das über Rap hinausgeht und wird laut Puls zum „Lieblingsmusiker eurer Lieblingsmusiker“. Jetzt möchte BRKN endlich zur Ruhe kommen. Denn die Rechnungen sind bezahlt, das Selbstvertrauen ist zurück und die eigene mentale Gesundheit wird nicht mehr ignoriert. Er möchte endlich zur Ruhe kommen, niemandem mehr beweisen müssen, was sein Stil ist, keine Angst mehr haben, anderen Künstlern zu ähneln. Ja, er möchte zur Ruhe kommen, aber damit meint der Kreuzberger Andac Berkan Akbıyık nicht, dass er aufhören möchte. Er will auch keine langjährige Pause, aber auch kein Konzeptalbum machen, das ihn wieder allzu sehr verkopft und im Stil einschränkt. Der Musiker aus Berlin-Kreuzberg will einfach Songs schreiben und mit Kollegen an Beats spielen, „einfach drauf los”, ohne ständig zu hinterfragen, wie es jetzt ankommen wird. Entstanden ist die EP Rahat (aus dem türkischen: Ruhe). Stringent macht die EP dort weiter, wo das letzte Album endet. BRKN rappt weiter autobiografisch über das Leben, über seine Selbstwahrnehmung und über eine neue Trennung. Soundtechnisch ist es so abwechslungsreich, wie noch nie: auf Sad in Mérida wird nach einem Beatswitch aus einer Rap-Ballade mit mehreren Layern, bestehend aus Klavier und E-Gitarre, ein 808 Beat. In Therapie singt er in alter BRKN-Manier soulig und lässt sein Saxophon wieder erklingen. Seit du weg bist und Never again sind Textlich zwar nah beieinander, aber vom Sound sehr unterschiedlich: Seit du weg bist erinnert noch an das letzte Album, solange Berkan auf Never again lässig auf einem Housebeat rappt. Abschließend tanzt er rappend auf dem dunklen Beat von Laylow Freestyle. „Dadurch, dass ich mich einfach getraut habe, was ich mich sonst nicht getraut habe, ist es für mich das ehrlichste Projekt bis hierhin, das Projekt, das mich am besten als die momentane Person einfängt.” Vielfältiger Sound, mehr Glaube an sich selbst und dabei Ruhe finden: Diese EP manifestiert eine neue Entwicklung bei BRKN.
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