Anil


Schon wenn Anil Altintas zu sprechen beginnt, laufen einem wohlige Schauer über den Rücken. Seine Stimme ist warm und voller Schmelz, gleichzeitig dezent und doch voll da. Noch deutlicher wird das, wenn der 24-jährige auf der Bühne steht und zu singen beginnt und sich mit seiner satten Soulstimme einmal quer durch alle Stilrichtungen von R&B bis hin zu Pop und Rock oder HipHop, Funk und Folk styled. Wie das geht? Ganz einfach: Musik war schon immer ein Teil im Leben von Anil, der 1992 in Wetzlar geboren wird und in Aßlar aufwächst. Das Spielen von Saz und Darbuka wird ihm von seinem musikalischen Vater dabei in die Wiege gelegt. Kurz darauf lernt er in der Dreiergruppe das Gitarrespielen, aber schon nach drei Wochen singt er mehr als er neue Griffe übt. Parallel dazu entdeckt Anil Rap und dank seiner Schwester auch R&B von Ginuwine, Joe, R. Kelly oder D’Angelo für sich. Als er 14 Jahre alt ist, zieht Anil mit seiner Familie nach Gießen, wo er ein Gymnasium mit musikalischem Schwerpunkt besucht. »Als ich dann auf dem Sommerfest unserer Schule Songs von Audioslave gecovert habe, standen plötzlich ein paar Typen vor mir und haben gefragt ob ich nicht Lust hätte, mitzuspielen.« Anil hat Lust und wird Leadsänger von Funky Fred, die sich bald darauf mit dem Projekt Sex on the Beats zusammentun und erste größere Auftritte spielen. »Das war der Punkt an dem ich gemerkt habe, dass ich mehr will«, erinnert sich Anil – und ergänzt: »Die Chance hätte ich ohne Gießen und seine Musikszene nie bekommen. Die Stadt hat tolle Bands wie OK KID, Juli oder L’Aupaire hervorgebracht und mir sehr viel gegeben.« Nach dem Abi geht es aber erst mal nach Albanien und in den Kosovo, wo Anil ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Die Zeit in Albanien erinnert Anil als unglaublich prägend – mit den Leuten vor Ort ist er bis heute verbunden. Vor allem ist der Auslandsaufenthalt auch entscheidend für seine Karriere als Songwriter. »Ich bin meist ganz alleine mit Bussen durch das Land gereist und habe auf den Fahrten meine ersten eigenen Songtexte geschrieben.« Das Singer/Songwriter-Album »Sound of Home«, das Anil nach seiner Rückkehr in Eigenregie aufnimmt, handelt dementsprechend von dem Zwiespalt zwischen Fernweh und Heimatliebe. 2012 zieht Anil nach Tübingen, wo er Politikwissenschaften und Ethnologie studiert. Während dem Studium reist Anil nach Istanbul und Bosnien – und macht weiter Musik. Er tritt als Straßenmusiker auf, organisiert kleine Touren und spielt Konzerte in ganz Deutschland. 2014 entscheidet sich Anil, nicht weiter in englischer Sprache zu singen. So beginnen gemeinsam mit seiner Band um den Drummer Dirk Rosenbaum, den Gitarristen Thomas Dill und den Bassisten Markus Runzheimer in Studios in Aschaffenburg und Gießen die Arbeiten an Anils erstem Album in deutscher Sprache. Ziel war dabei, Anils Live-Energie für die Albumproduktion einzufangen sowie die stilistische Vielfalt und musikalische Tiefe mit eingängigen Melodien zu verbinden. »Alle Genres die mich in meinem Leben begleitet haben, sind mit dabei. In jedem der Songs steckt nicht nur musikalisch und textlich, sondern auch emotional etwas von mir – und das macht meine Musik für die Hörer so spannend!«

 

 

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