Andreas Albrecht

Andreas Albrecht ist seit Ende der Achtziger Jahre Teil der Berliner Musikszene. Er ist Sänger, Schlagzeuger, Pianist und vielbeschäftigter Produzent. Unter anderem zeichnete er sich für die letzten drei Alben von Manfred Maurenbrecher verantwortlich, die allesamt mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik geehrt wurden. Auch Musikerlegende Lüül engagierte ihn für sein Album „Wanderjahre“ und den darauf befindlichen Berliner Radiohit „West-Berlin“. Neben Auftragskompositionen für Filme, Kunstprojekte oder Werbung entstanden immer wieder eigene Lieder. Er spielte in Bands wie Die Tanzenden Herzen, Puls, Aparatschik und unter eigenem Namen. Seit ein paar Jahren präsentiert er gemeinsam mit dem Liedermacher Holger Saarmann eine monatliche Lied-trifft-Literatur-Reihe namens Geschmacksverstärker und ist Teil der Vorwärts-Folk-Kapelle FloBêr. Klare Konzepte sind eine Stärke des Berliner Liedermachers und Musikproduzenten Andreas Albrecht. 2012 malte er ein Jahr lang jeden Tag ein Bild als lebendigen Kunstkalender. Einmal brachte er eine Doppelveröffentlichung heraus, ein Musikalbum mit Band, eins allein am Klavier eingespielt. Bei der letzten Veröffentlichung 2019 kombinierte er das und spielte ein Bandalbum komplett allein ein. Auch jetzt bringt er wieder zwei Welten zusammen. Zwei Welten wie sie selten unterschiedlicher geklungen haben. Eine schaut auf das was in den letzten vier Jahren um ihn herum passierte, die andere zieht sich ins Private zurück. „Nach außen, nach innen“ geht es auf dezidiert getrennten Seiten. Ein Konzept, das zwei komplett unterschiedliche Stimmungen nebeneinanderstellt und somit auch miteinander korrespondieren läßt. Auf der eher kampflustigen Außen-Seite, die hörbar Spaß an der Ironie hat, singt Albrecht unter anderem aus der Perspektive von Querdenkern und Klimawandelleugnern, entlarvt dabei wie nebenbei manch krude Weltsicht, die sich seit Corona und anderen Krisen in die Öffentlichkeit gewagt hat. Innen begleiten wir Albrecht in die Gedanken eines jungen Vaters, der er selbst vor Kurzem geworden ist. Da ist er ganz Poet, stromert durch „Schlaflosland“ und „Treibholzzeit“, erinnert sich auch ans eigene Kindsein. Graphisch begleitet wird diese Idee der konträren Welten auf dem von Fotograf Christian Reiser gestalteten Digipack. Es hat zwei gleichberechtigte Vorderseiten und zur korrekten Ansicht muss man es drehen. Scheinbar voneinander getrennt, bewegen sich die Themen so allein schon rein mechanisch um einander, werden aber auch durch das Diskursive in den Texten von einer Form zusammengehalten. Analog dazu wurde die Innenseite der Pappe bedruckt, anstatt wie üblicherweise die Außenseite. Dieses sogenannte Inside/Out-Verfahren ist geradezu gemacht für dieses Album.

 

 

 

 

 

 

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www.andreasalbrecht.com