Alles Solar

Wer ALLES SOLAR und seine Musik noch nie gehört hat, sollte dies spätestens jetzt nachholen. Vom SCHALLMAGAZIN ausgezeichnet als „DER BESTE POP DES LETZTEN JAHRES“ und von den Machern des Kinofilms „GOTT DU KANNST EIN ARSCH SEIN“ mit Til Schweiger und Heike Makatsch für Ihre Produktion entdeckt, wird der Berliner, der unter seinem eigenen Label veröffentlicht, nicht mehr lange als Geheimtipp gelten. ALLES SOLAR ist Deutschpop, jedoch einmal anders: weg von schwammigen Lebensbejahungen, weg von oberflächlichen Betrachtungen allgemeiner Gefühle, hin zu einem gnadenlosen Auseinandersetzen mit den Brüchen der Realität. Weg von beliebigen Melodien, hin zu einen originären und mächtigen Ausdruck eines Künstlers, der auch in seinem Sound groß und weit denkt - ein Spiegel der Zeit und ein Spiegel unserer selbst. ALLES SOLAR lebt eine eigene musikalische Sprache, die mit intensiven, elektronischen Beats und Effekten, aber ebenso mit feiner Instrumentierung eine tief gehende musikalische Wirkung entfaltet. Groß gedacht, jedoch sensibel, ohne Naivität umgesetzt, bewusst gegen den Strich und düster, um genau im Abgrund das Schöne zu finden. Eine Stimme, die aufrüttelt, der man zuhören möchte, irgendwie bekannt - ein kleines bisschen Grönemeyer ist darin zu finden - dann doch aber wieder eigen und frisch. Seine Songs bleiben weder im Wagen hängen, noch wollen sie eine bestimmte Wahrheit in den Hörer drücken, sie lassen Raum sich selbst zu finden, vielleicht ist genau das der Grund warum sie trotz ihrer für Pop ungewöhnlichen Härte so berühren. Unangepasst und doch eingängig ist auch der neue Song SCHERBEN von ALLES SOLAR. Einerseits zeigt sich das Lied absichtlich sperrig, es knarzt dystopisch, dazu Beats, die drohend aus der Ferne heran rollen mit mächtigen Spoken-Word-Vocals. Doch dann schwebt die Melodie des Refrains heran, die den Abstand schmelzen lässt und den Hörer plötzlich emotional mitnimmt. Der Song handelt vom Streben nach Glück und dem Betäuben der Frage was das eigentlich heißt. Ein brutales Konstrukt, in dem man versucht zu funktionieren, die eigenen Bahnen zu kontrollieren um zugleich der unausweichlichen Frage der eigenen Vergänglichkeit zu entkommen. „Der Tanz in den Scherben“, das Spiel zwischen Leben und Tod, das das Leben zeichnet und das bei weitem nicht nur in dieser verwirrenden Gegenwart. ALLES SOLAR blickt tief in seine eigenen Abgründe und Zweifel, und entdeckt dabei gleichzeitig seine endlose Liebe zu allem was mit diesem Dasein zusammenhängt. SCHERBEN tanzt auf diesem schmalen Grad und der radikale Gegensatz zwischen den verzerrten Strophen und dem ergreifenden Refrain dokumentieren diese Extreme. Als Hörer fühlt man ein bisschen Versöhnung mit dem „komischen Spiel“ namens Leben ohne die Realität beschönigen zu müssen. „Ein komisches Spiel dieser Tanz in den Scherben, ein wunderschöner Ort um lernen zu lieben und geliebt zu werden.“ Trotz seiner Brutalität ist dieser Song ein Bekenntnis zur tiefen Liebe für das Leben.

 

 

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