Ainie

AMOR, ja klar, it’s about Love, aber nicht mit Blick durch die rosarote Brille... AMOR erzählt von der dunklen Seite der Liebe, vom unstillbaren Hunger, von Trieb und Lust, vom Rausch, von Sucht, Schuld und Sühne. AMORS Blick durch die rosarote Brille schaut auf die Schattenseite der Liebe und will Licht auf gesellschaftliche Konstruktionen, wie Monogamie und weibliche Sexualität bringen. Mit ihrem Debütalbum AMOR knüpft AINIE an den Release ihrer ersten EP „Aus dem Off“ an und beweist, dass sie sich nicht nur als Produzentin und Musikerin weiterentwickelt hat, sondern auch als Künstlerin. Der Sound ist losgelöst von eindeutigen Genres, irgendwo zwischen dem Trip Hop der 90ger und modernen Einflüssen von heute und dabei musikalisch so zeitlos, wie Maribou State oder Portished. AMORS Vibe wabert von happy zu blue, Dur und Moll, zwischen „die Sonne geht auf und offen zu verwegen „alles im Blaustich“, und skeptisch. Das Hin und Her kreiert eine leichtfüssige, unwirkliche und cineastische Spannung, manchmal immersive verwaschen, manchmal groovig. Dreamy Vocals und unerwartete Changes der Harmonien, die Liebe zu Details und analogen Synthesizern lassen den Hörer jedes Mal etwas Neues entdecken und doch ist die Musik und die Melodien so eingängig, dass sie im Kopf bleiben und noch mal gehört werden wollen. Die Lyrics rund um AMOR spiegeln den Konflikt mit gesellschaftlichen Konstruktionen: wie female Empowerment, Long term relationships, Konzepte rund um die Liebe und Partnerschaft, um Zugehörigkeit und Abgrenzung. „Ich finde, die Anforderungen an Paare sind unfassbar groß. Das fängt für mich schon damit an, dass es selbstverständlich ist, als Paar zusammenzuleben, oder anders gesagt, wenn man es nicht tut, hat man gleich das Gefühl ein Sonderling zu sein. Wenn dann noch Kinder ins Spiel kommen, besteht eine Beziehung schnell nur noch aus Routine und To Do Listen, Gespräche aus der Verteilung von Zuständigkeiten und Pflichten. Ich fand Sehnsucht und Unsicherheit in einer Beziehung immer spannend. Genauso ist es mit der Sexualität in einer Beziehung. Sex wird allgemein total überbewertet und gleichzeitig so unter den Tisch gekehrt. Dieses Paket ist für mich zu eng geschnürt und lässt wenig Platz für neue Erfahrungen. Vielleicht wird davon ausgegangen, dass man, sobald man ein bestimmtes Alter erreicht hat, irgendwie „fertig“ sein muss. Fertig mit der Selbstfindung, mit der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Dabei besteht das Leben aus Veränderung, und wenn man offenere, weniger vorgefertigte Strukturen und Wege hätte, sich selbst (und die Beziehung zum Partner) der Veränderung anzupassen, glaube ich, dass es auch als Paar leichter wäre, den Test der Zeit zu bestehen.“

 

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