AB Syndrom

AB Syndroms neues Studioalbum Tut mir gut Tut mir leid behandelt 13 verschiedene Variationen menschlicher Nähe. In der gesamten Breite von „Bitte kann ich noch mehr bekommen? Bitte kannst du noch näher kommen?“ bis „Sind wir so am Ende, dass es am Ende mit dem Ende passt?“ kämpft sich das Album durch Intimität, Schmerz und Cybersex. Darin spiegelt sich die erzwungene Distanz der letzten 2+ Jahre auf der einen und aufgezwungene Intimität auf der anderen Seite. Vielen wichtigen Menschen viel zu fern und einigen wenigen manchmal viel zu nah. Gemeinsam ist den Songs die brutale Offenheit mit der die eigenen Gedanken, Erlebnisse und Gefühle reflektiert werden. Das gilt sowohl für die Ups, wenn beim GV der Mond von draußen rein scheint und einem egal ist, wer was mitbekommt (Supermond). Als für die Downs, wenn von dem was ich sage, gar nichts zu dir durchzudringen scheint (Du hörst mich nicht). AB Syndrom haben keine Angst auch bezüglich der weniger vorzeigbaren Seiten im eigenen Verhalten blank zu ziehen und Raum für die Erkenntnis zu geben: das Toxische ist man manchmal selbst. Musikalisch haben AB Syndrom dabei ihren Sound konsequent weiterentwickelt: zwischen minimaler, durchlöcherter Instrumentierung und großer Bläsersatz- Überdosis ist es insgesamt bassiger und rauer geworden; lyrisch trotz Prädikat “Techno Gejammer” (GQ) aus aktuellem Anlass ein bisschen weniger verschwurbelt. Tut Mir Gut Tut Mir Leid destilliert was AB Syndrom ausmacht: ultrapersönliches mit experimentellen elektronischen Sounds zu einem hookigen Ganzen zu verbinden. Damit sind sie nah an ihren Leuten, nah am Zeitgeist und nah am Wahnsinn: der Näheste Bitte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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